Tissot Seastar: In vier Schritten zur Perfektion

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Die Seastar-Reihe nimmt bei Tissot eine ähnliche Rolle ein wie die Seamaster bei der Konzernschwester Omega: Beide haben ihre Karriere definitiv nicht als Taucheruhr begonnen, aber beide haben im Laufe der Zeit Modelle mit Drehring hervorgebracht. Bei Tissot wurden beispielsweise an der Messe Basel im Jahr 1967 drei sportliche T-12 Modelle gezeigt, darunter eine Taucheruhr mit innenliegender Lünette. Ein Blick auf die jüngere Evolution des Seesterns aus Le Locle:

Schritt 1: die moderne Seastar 1000 von 2003

Für vergleichsweise viel Aufsehen sorgte die 2003 vorgestellte Seastar 1000 mit ETA 2824-2, die mit einem Listenpreis von CHF 695.00 manchem Sammler als dankbares Tuning-Objekt für „Plongeur-Zeiger“ diente.

Die 42 mm grosse Seastar 1000 aus dem Jahr 2003 verfügte über eine nach unten breiter werdende Lünette (ähnlich der Ploprof von Omega, ein stark gewölbtes Saphirglas sehr viel Text auf dem Zifferblatt. HIer abgebildet ist die T19.1.593.51 mit Hirsch-Lederband.

Einen ungewöhnlichen Weg wählte die Marke dann mit dem Nachfolger: 2010 tauchte im Internet als Testballon ein Design-Entwurf auf, der indes aus unbekannten Gründen nie in Produktion ging. 2011 folgte dafür die tatsächliche, nächste Generation der Seastar-Taucheruhren, nun mit Heliumventil bei 9 Uhr (unnötigerweise auch gross dort angeschrieben), relativ stark geändertem Design und einem ungewöhnlich schmalen Bandanstoss von 19 mm.

Schritt 2: Generalüberholung im 2011

3. Schritt: Aufwertung mit neuem Werk und neuen Materialien im 2014

Auf Basis dieser Generation erhielt die optisch praktisch identische Seastar im Jahr 2014 einerseits erstmals das Powermatic 80, andrerseits sukzessive eine Lünetteneinlage aus Keramik:

4. Schritt: die gestalterische Zusammenführung im Jahr 2018

Für ihren letzten Auftritt an der Baselworld führte Tissot im 2018 die bislang harmonischste Umsetzung ein, mit Keramiklünette und Powermatic 80. Hier abgebildet ist die T120.407.17.041.00.

Die derzeit* verfügbare Seastar-Kollektion bringt gleich ein paar Elemente unter einen Drehring und umfasst, wie schon bei den beiden Vorgängern, wieder eine Vielzahl an Ausführungen. Von ihren Vorfahren übernimmt sie dabei:

  • die nach oben schlanker werdende Lünette aus 2003
  • die Gehäuseform aus 2011 (zum Glück ohne Heliumventil) sowie den Sekundenzeiger
  • die Keramik-Einlage und das Powermatic 80 von 2014

Dazu kam ein bedeutend symmetrischeres Zifferblattdesign mit Datumsfenster bei 6 Uhr und etwas massentauglichere Zeiger. Das Band ist mit 21 mm zudem bedeutend passender auf den Gehäusedurchmesser von 43 mm gewählt.

* auch die aktuelle Seastar hat sich seit Einführung im 2018 bereits mehrfach weiterentwickelt: erstens werden vereinzelte Versionen nun mit dem Powermatic 80 mit Siliziumspirale angeboten, zweitens verfügen die jüngsten Modelle allesamt über drei Zeilen Text auf der unteren Zifferblatthälfte, was zumindest optisch eher als Rückschritt zu sehen ist. Und drittens existiert seit 2021 auch eine Seastar 2000 mit erhöhter Wasserdichtheit und strukturiertem Zifferblatt, deren gravierte Lünette zur Vorlage für die Seastar 1000 werden dürfte – die Evolution des Modells hat also noch längst nicht aufgehört.

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