Einführung in die Welt der Taucheruhr

Hand aufs Herz: Welches ist sie denn nun, die beste Uhr fürs Tauchen? – Jemand, der sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt, müsste doch eigentlich in der Lage sein, diese ebenso einfache wie berechtigte Frage zu beantworten. Er kann es aber beim besten Willen nicht. Das heisst, er kann es schon. Die Antwort lautet aber in diesem Fall: „Dem Ideal des Autors am nächsten kommen aus persönlicher und somit subjektiver Sicht die Seiko Marinemaster und die IWC GST Aquatimer.“

Aber diese sich schon widersprüchliche Antwort setzt sich aus persönlichem Geschmack, Markenpräferenz, Funktion und noch einiges mehr zusammen; sie ist somit mit Sicherheit vermessen und hat in etwa so viel Aussagekraft, wie die Diskussion, ob denn nun Titan- oder Stahlschläger besseres Golf-Spielen begünstigen. Es geht schliesslich auch um ganz individuelle Vorlieben und nicht zuletzt Möglichkeiten – nur weil ein Ferrari unbestritten schnell fahren kann, heisst das noch lange nicht, dass man einen Ferrari auch tatsächlich zum Rennen-Fahren auf dem Nürburgring einsetzen sollte. Es geht also logischerweise immer auch darum, ob jemand eine Taucheruhr, oder tatsächlich ein Zeitmessgerät fürs Tauchen sucht.

Vergessen wir also für einmal die leider oftmals zu beobachtende Rivalität unter Marken-Fetischisten, und konzentrieren wir uns auf das, was wirklich zählt, wenn man auf der Suche nach einer Uhr fürs Tauchen ist: In erster Linie soll natürlich das Beratungsgespräch beim kompetenten Uhrenhändler persönlicher Wahl zur Entscheidungsfindung dienen, in zweiter Linie individuelle Wünsche und Anforderungen. In dritter und letzter Linie können die folgenden Überlegungen (und Seiten) ebenfalls dazu führen, möglichst einfach und ohne Frust die „Richtige“ fürs Leben unter Wasser zu finden.

Herrschende Vorschriften und Normen (DIN/ISO etc.) sowie militärische Anforderungen zur Gestaltung einer Taucheruhr wurden explizit nicht berücksichtigt; im Vertrauen darauf, dass Hersteller und Verkäufer ihrer Verpflichtung nachkommen, und im Wissen, dass nicht jede Norm automatisch zum perfekten Resultat führt.

Also, beginnen wir völlig unvoreingenommen beim Grundsätzlichen:

Die Existenzfrage

Braucht man heute, im Zeitalter komfortabler und leistungsstarker Tauchcomputer überhaupt noch eine Taucheruhr? Die Antwort lautet „Nein“ für all jene, die – trotz zahlreicher Rückrufaktionen von Tauchcomputern – auch unter Wasser ihrer Soft- und Hardware uneingeschränktes Vertrauen schenken.

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Spätestens seit den 90er-Jahren hat der Tauchcomputer die Taucheruhr als primäres Messinstrument für die verbrachte Zeit abgelöst. Ab 2022 dürfte sich die Apple Watch Ultra ebenfalls Marktanteile sichern

Aber sie lautet „Ja“ für all jene, die gerne über ein nach wie vor zuverlässiges (wenn möglich natürlich mechanisches) „Backup-System“ verfügen wollen (oder die schlicht und einfach ohne Tauchcomputer tauchen möchten). Sie lautet ebenfalls „Ja“, wenn man in der (Armband-)Uhr einen ständigen, robusten Begleiter sieht, und sie lautet je nach Kauf-Motivation gleich nochmals „Ja“, wenn mit einer Uhr Leidenschaft, Wertvorstellung oder Status auch beim Tauchen demonstriert werden soll.

Wasserdichtheit

Ab 200 Meter wird’s langsam spannend, ab 300 Meter ist man in bester Gesellschaft. Dennoch gilt: mehr kann eigentlich nie schaden. Die Begründung ist im verständlicherweise theoretischen Prüfverfahren der Hersteller zu suchen, das viel mehr mit statischen Druckverhältnissen zu tun hat, denn mit ebenso theoretisch erreichbaren Tiefen. Die spöttische Bemerkung „1’000 Meter?!? – Wer will schon so tief runter?!?“ ist somit unbegründet. – Eine Taucheruhr wird unter Wasser mit unterschiedlichen Belastungen (bspw. Druckspitzen) zu kämpfen haben. Das Erreichen der Sprungschicht (mit beträchtlichem Temperaturabfall), eine Bewegung mit dem Arm unter Wasser, ein Sprung ins Wasser, Stösse durch Umgebungs- oder Equipment-Kontakt, Alterung etc. stellen grundsätzlich andere Belastungen dar, als ein kontrolliertes Testverfahren mit langsam steigendem Druck.

Somit birgt ein (exemplarisch) per se massiveres, auf 1’000 Meter ausgelegtes Monobloc-Gehäuse aufgrund seiner Konstruktion grundsätzlich bedeutend mehr Sicherheitsreserven, als ein mehrteiliges Gehäuse mit tieferer Wasserdichtheit. Wobei aber auch hier angemerkt werden muss, dass schon manche Taucheruhr im flachen Wasser abgesoffen ist – da hier der fehlende Umgebungsdruck die Dichtungen nicht wie erhofft zusammendrückte und somit nicht ausreichend abdichtete.

Also: Je weniger Öffnungen (Boden, Heliumventil, Sichtglasboden, Chronographendrücker etc.), desto grundsätzlich besser; je massiver das Gehäuse, desto grundsätzlich sicherer. Gepaart mit verschraubter/n Krone/n und einem intelligenten Dichtungssystem (Boden, Krone, Glas etc.) hat der Hersteller somit einen grossen Teil seines Auftrags erfüllt – und wenn der Käufer (wie empfohlen) dann auch noch mindestens jährlich prüfen lässt, ob die Uhr noch dicht ist, herrschen eigentlich Ideal-Bedingungen. – Denn: Nur, weil eine Taucheruhr zum Zeitpunkt der Produktion für eine Tiefe X ausgelegt war, muss sie das nach Zeitraum Y nicht unbedingt noch sein.

Band

Die Mehrheit aller Uhrenkäufer wird sich alleine schon aus Kostengründen (höherer Einzelpreis im Vergleich zum Gesamtpreis mit Uhr) für ein Stahlband entscheiden. In der Theorie verfügen diese Bänder nun über eine mehr oder weniger gelungene ausklappbare Verlängerung, sollte der Träger bei seinen Tauchgängen eine grössere Band-Länge aufgrund eines Neoprenanzugs benötigen. In der Praxis sieht’s jedoch so aus, dass der Tropentaucher mit „Shorty“ (kurzer Neoprenanzug) diese gar nicht benötigt, und beim Nasstauchanzug mit fünf und mehr Millimetern Dicke die Uhr schnell mal mit geöffneter Schliesse und ausgeklappter Verlängerung übergestreift werden muss. Die bemerkenswerteste Ausnahme von der Regel: Die variabel verstellbare Erweiterungen wie bspw. bei der Seiko Marinemaster oder der Tudor Pelagos (quasi die Perfektionierung der flexiblen Band-Elemente, wie sie früher u.a. bei Doxa zum Einsatz kamen). Ebenfalls besteht beim exponierten Stahlband natürlich permanent ein nicht zu unterschätzendes Risiko für unerwünschte Kratzer.

Eine sinnvolle Alternative zum Stahlband stellen die im Bandanstossbereich gefalteten Kautschuk-Bänder dar: Sie können einerseits tatsächlich auf die benötigte Länge eingestellt werden, andrerseits sind sie in der Lage, den wechselnden Druckverhältnissen unter Wasser etwas gerecht zu werden: Je tiefer ein Taucher sinkt, desto dünner wird aufgrund der zunehmenden Druckverhältnisse der Neoprenanzug – die Uhr droht zu rutschen. Umgekehrter Effekt beim Aufstieg. Die flexiblen Wellen der ursprünglich fernöstlichen Kautschukbänder machen diese Bewegung ein bisschen mit – und entlasten erst noch die Federstege von zu viel Zug.

Weitere, Hersteller-spezifische Lösungen wie z.B. IWCs Klettband für die Aquatimer, Omegas Adiprene-Band, Baume & Merciers Kautschukband für die Capeland S XXL, Citizens Band-Verlängerung oder klassische Kautschukbänder mit flexiblem Verschluss (z.B. Dornschliesse) und in ausreichender Länge, versprechen grundsätzlich ebenfalls deutlich mehr Praxistauglichkeit als die meisten Stahlbänder. Begrüssenswert ist in diesem Sinne die serienmässige Lieferung von zwei unterschiedlichen (und ausreichend langen) Bändern, z.B. Stahl- und Kautschukband inkl. Werkzeug, wie es zum Beispiel bei TAG Heuers Aquagraph der Fall war.

Ablesbarkeit

Klingt selbstverständlich, ist es aber leider nicht: Eine Taucheruhr sollte auch in ungünstigen Licht- und Farbverhältnissen (je tiefer, desto weniger Licht und Farbenvielfalt) u.a. dank grosser Kontraste möglichst schnell und einfach abzulesen sein. Inwiefern nun Zifferblatt-Aufdrucke (Logo-Zusätze, Chronometer-Bezeichnung, Wasserdichtheit, Modellname, Aufzugsart etc.) dies beeinflussen, sei – unabhängig von Normen – hauptsächlich dem Urteil oder Wunsch nach Purismus des Lesers überlassen. Unbestritten dürfte hingegen sein, dass auf dem Gehäuseboden ebenfalls ausreichend Schreibfläche vorhanden wäre.

Weniger Diskussionsspielraum gibt’s bei der Funktion selbst: In jedem Fall dominiert unter Wasser die Kombination Minutenzeiger und Drehring, gefolgt vom Sekundenzeiger und ganz zuletzt vom Stundenzeiger; nur wenige Taucher bleiben freiwillig ein paar Stunden unter Wasser. Die Gestaltung von Zeigern und Drehring sollte also diese Hierarchie berücksichtigen. Und Datum, Wochentagsanzeige und Co. sollten sich hinten anstellen.

Dennoch braucht’s eigentlich schon sehr viel gestalterische Inkompetenz, um eine Taucheruhr unter Wasser generell schlecht ablesbar werden zu lassen; schliesslich ist eine Lampe auf Tauchgängen sowieso nie falsch am Platz und Gegenstände erscheinen unter Wasser automatisch nicht nur klar, sondern auch rund 25% grösser. Es geht also hauptsächlich darum, wie viel Aufwand der Taucher betreiben will, um seine Uhr zu deuten – und hier finden sich dann wieder nicht viele Taucheruhren, die das Prädikat „hervorragend“ verdienen.

Ungünstig bleibt in jedem Fall der Umstand, dass die zwischen Zifferblatt und Glas eingeschlossene Luft je nach Ablese-Winkel und Glasdicke schnell zum Spiegel werden kann. Insofern kann ein unterseitig entspiegeltes Glas als willkommener Bonus betrachtet werden.

Die eingeschlossen Luft führt auch bei der Ploprof schnell zu einer spiegelnden Oberfläche des Glases.

Was die Ablesbarkeit im Dunkeln betrifft, so kann als Regel gelten: Je mehr (leuchtende!) Leuchtmasse (an den richtigen Stellen), desto besser. Dieses Regel betrifft somit natürlich auch die Markierungen auf dem Drehring (was übrigens ziemlich einfach schon im Geschäft geprüft werden kann: Uhr unter eine Lampe halten und anschliessend in den Schatten des Tresens damit – die dunkle Jackentasche ist nicht empfehlenswert und könnte zu Missverständnissen führen). Ebenfalls gut sichtbar sollte der Sekundenzeiger sein: Schliesslich ist er das einzige, schnell erfassbare Indiz vor dem Tauchgang, ob die Uhr denn auch funktioniert.

Drehlünette

Das charakteristischste und wichtigste Merkmal einer Taucheruhr ist die einseitig rastende Drehlünette – sie definiert den Zeitpunkt des Abstiegs und zeigt gleichzeitig die verstrichene/gesamte Zeit des Tauchgangs an. In Kombination mit Manometer/Finimeter (Flascheninhalt), Tiefenmesser und Tauchtabelle (resp. Tauchgangsplanung) stehen somit sämtliche Informationen bereit, um Nullzeittauchgänge durchzuführen (und anschliessend im Logbuch festzuhalten), oder um die Notwendigkeit sowie Dauer eines Sicherheits-Dekompressionstopps beim Aufstieg anzuzeigen.

In erster Linie sollte sie natürlich schnell und einfach abzulesen sein, insbesondere, was die Markierung bei 12 betrifft. Und analog herrschender Normen dürfte eine durchgehende Anzeige der Minuten ebenfalls nicht ganz unerwünscht sein, wird aber aufgrund Hersteller-Angebot meistens auf das gewohnte Muster reduziert, nur die ersten 15 Minuten auszuweisen, gefolgt von ausgeschriebenen Zehnerschritten und Strichindexen bei Fünferschritten. Entscheidend wird dann natürlich die Gestaltung des Zifferblatts, das somit diese Funktion alleine übernimmt.

Ein weiteres Detail: Der Drehring wird streng genommen unmittelbar vor dem Abtauchen eingestellt – was in der Realität „im Wasser“ heisst. Spätestens jetzt verflucht der Taucher (oftmals noch mit Neoprenhandschuhen ausgestattet) manch elegant geschliffenes Profil, das einfach keinen Halt bietet. Und wenn wir schon beim Fluchen sind: Ein (exemplarischer) massiver Weissgoldlünetten-Einsatz mit Reliefzahlen sieht unbestritten umwerfend aus. Die Rechnung, die nach dessen Ersatz fällig wird, aber leider auch.

Zwei weitere, grundsätzlich begrüssenswerte Eigenschaften wurden vereinzelt bereits umgesetzt: Die Bestückung des Drehrings mit durchgängigen Leuchtmitteln (bisher aber leider auf Kosten der Robustheit des Lünetten-Einsatzes) und die Möglichkeit zur einfachen Demontage der gesamten Lünette bspw. IWC und Citizen) zwecks notwendiger Reinigung von Sand u.dgl. Letzteres lässt sich aber durch Pflege (z.B. gründliches Ausspülen der Uhr mit Süsswasser) und möglichst kleine Spaltmassen fast gänzlich verhindern.

Eine weitere, eher selten angetroffene Funktion ist der grundsätzlich positive Einsatz einer Drehsperre (z.B. bei IWC, Omega und TAG Heuer im Angebot) – will heissen, der Drehring lässt sich erst betätigen, wenn zuerst resp. gleichzeitig ein Entriegelungsmechanismus aktiviert wurde. Leider bedeutet dies in einigen Fällen, dass der Besitzer den Drehring nur dann einstellen kann, wenn die Uhr abgenommen ist, weil zur Entriegelung beide Hände gebraucht werden – und hierbei sollte man sich dann definitiv nicht bereits im Wasser befinden, siehe oben. Deshalb: Eine griffige, satt sitzende (und somit etwas schwergängige) Lünette ist schon die halbe Miete.

Ein gelungenes Beispiel eines vor äusseren Einflüssen geschützten, innen liegenden Drehrings wurde im Jahr 2004 durch IWC mit der Aquatimer-Linie vorgestellt. Inwieweit jedoch generell solche unter dem Glas, innenseitig angebrachte Lünetten all den oben erwähnten Anforderungen gerecht werden, bleibt mehrheitlich dem Urteil/Geschmack des Lesers überlassen.

Heliumventil

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Das seitlich integrierte, automatische Heliumventil einer Luminox-Taucheruhr.

Ein je nach Konstruktion der Uhr tatsächlich sinnvolles Feature für all jene Taucher, die öfters mal in grossen Tiefen während mehrer Tage z.B. am Fusse einer Bohrinsel beruflich anzutreffen sind.

Für Sporttaucher ohne Mischgas-Erfahrung/-Bedarf sollte die an sich schon unerwünschte zusätzliche Öffnung im Gehäuse einer wasserdichten Uhr hingegen wenig positiven Einfluss auf die Kauf-Entscheidung haben. Mit anderen Worten, ein Gimmick – eine nette aber meist unnötige Spielerei. Und spätestens bei der ersten Revision ist man froh, eine Rechnungsposition weniger zu haben.

Oberflächen-Ausführung

Es ist zu bezweifeln, ob jemals ein Taucher von einem Raubfisch attackiert wurde, nur weil seine Uhr verführerisch wie ein Beutefisch glitzerte. Wer dennoch von solchen Sorgen geplagt wird, sollte also ein mattiertes Finish (z.B. sandgestrahlt oder gleich Titan) der Hochglanz-Politur vorziehen.

Krone

Nein, es muss nicht unbedingt (aber kann natürlich gerne) die Marke mit dem Krönchen sein. Vielmehr geht’s um die Art der Aufzugskrone: Verschraubt (oder arretiert) ist schon mal von sehr grossem Vorteil (kann nicht versehentlich gezogen werden, wenn man irgendwo hängen bleibt). Aber auch die Anordnung der selben kann Vorteile bieten: Bei 3 ist sie an gewohnter, aber sehr exponierter Stelle, was Stösse betrifft. Bei 4 wäre sie also schon mal etwas aus der Schusslinie und erst noch ergonomischer platziert; bei 9 oder noch besser 8 wäre das Maximum von beidem erreicht.

Je nach Tubus-Konstruktion könnte ein Kronenschutz ebenfalls vor unliebsamen Überraschungen schützen. Gleichzeitig überraschen die Hersteller beim Thema Krone immer wieder mit ansprechenden Lösungen, die zeigen, dass das Thema Taucheruhr noch lange nicht ausgereizt ist: TAG Heuer (Aquagraph) und JLC (Compressor) zum Beispiel haben jeweils Markierungen à la Aquastar anzubieten, die genau zeigen, ob die Krone verschlossen oder geöffnet ist. – Ein kleiner Unterschied, der im Wasser unliebsame Folgen haben kann.

Übrigens: eine verschraubte Krone hat nur wenig mit der Wasserdichtheit zu tun, dafür um so mehr mit der Sicherung in maximal dichtender Position.

Preis

Aufgrund der vorangegangenen und zukünftigen Belastungen werden bei einer Taucheruhr mehr Revisionen und Kontrollen nötig. Und wer tatsächlich seine Armbanduhr zum Tauchen einsetzen will, wird dieser ausserdem auch ziemlich schnell Kratzer zufügen. Da kann man noch so vorsichtig sein. Oder aber im schlimmsten Fall bricht das Glas, oder die Uhr geht gleich ganz verloren (ein Risiko, das man niemals unterschätzen sollte).

In diesem Sinne kann die gebotene, oftmals zu recht teure Qualität resp. das Prestige einer Luxusmarke an Land durchaus zum grossen Nachteil unter Wasser werden – ausser natürlich, die Finanzkraft des Käufers sowie dessen Konsumfreudigkeit lassen Anderes zu.

Fazit

Also, welche ist denn nun die beste Taucheruhr auf dem Markt? Antwort: Diejenige, die dem Käufer am meisten gefällt.

Das musste einfach mal gesagt werden…

Wie funktioniert eigentlich ein Drehring?

Ganz einfach: Die Zeit des Abstiegs wird bei einer Taucheruhr mit der Markierung bei 12 des Drehrings gekennzeichnet. Würden wir also jetzt tauchen, so müsste der Drehring genau zum Minutenzeiger gedreht werden. Die Markierung übernimmt somit die Nullstellung der Zeitmessung. Das gleiche Resultat könnte übrigens auch ohne Drehring erzielt werden, indem der Taucher den Minutenzeiger einfach auf 12 stellt. Jedoch würde dann ohne korrekte Oberflächen-Zeit getaucht.

Aber zurück zum Thema: Sollte der ausschliesslich im Gegenuhrzeigersinn drehbare Ring nun während des Tauchgangs versehentlich verstellt werden, so würde die Zeit unter Wasser automatisch verkürzt, und nicht etwa verlängert, da die Anzeige plötzlich mehr verstrichene Zeit anzeigt und den Taucher nicht im falschen Glauben lässt. Eine Alternative aus der frühen Zeit des Tauchens: Der Drehring markiert den Zeitpunkt des (berechneten) Aufstiegs, das heisst, der Taucher berechnet vor seinem Abstieg, in welcher Tiefe er wie lange tauchen wird, und welches konsequenterweise der Zeitpunkt des Aufstiegs ist.

Enicar z.B. begegnete diesem „Problem“ mit einem zusätzlichen Reiter auf der Lünette – dadurch konnte sowohl der Zeitpunkt des Abstiegs, als auch der des Aufstiegs markiert werden, andere boten diese Funktion via akustischem Signal an (Wecker). Wieder andere bieten/boten eine Chronographenfunktion an – insbesondere erwähnt sein sollen hier die Benthos-Modelle von Lemania/Aquastar (z.B. Ref. 1002), welche um einen zentral aus der Mitte kommenden, zweiten Minutenzeiger erweitert wurden.

Dieser Artikel wurde erstmals im Jahr 2003 veröffentlicht.

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