Certina DS Super PH1000M

Es war aber auch Zeit: anfangs November 2023 bescherte die Schweizer Uhrenmarke Certina dem bis 1’000 Meter wasserdichten Spitzenmodell der Taucheruhren-Kollektion im November 2023 ein mehr als gelungenes Comeback, und zwar einmal als unlimitierte Version mit schwarzem Zifferblatt (Ref. C024.907.18.051.00) und als Limited Edition von 1’000 Stück, die mit einem gelb-orangen Zifferblatt ausgestattet wurde (Ref. C024.907.17.281.10 ). Die Preise sind mit CHF 910.00 resp. CHF 970.00 für die limitierte Version dabei ähnlich tief geblieben, wie die Uhr an Bauhöhe eingespart hat – wohlgemerkt ohne dabei ihren Charakter eingebüsst zu haben. – Die erstmals an der Uhrenmesse Basel im Jahr 1970 (11. bis 21. April) vorgestellte, bis 1’000 Meter wasserdichte DS-2 Super PH1000M (Ref. 5801 301) von Certina zählte mit einer Bauhöhe von 18 mm und einem Durchmesser von rund 43 mm schon damals zu den eher grobschlächtigen Vertreterinnen ihrer Art:

Das Gehäuse des Originalmodells von 1970 misst stattliche 18 mm in der Höhe, die Neuauflage von 2023 ist hier also bedeutend tragbarer ausgefallen.

Die Taucheruhr gab es damals bereits mit schwarzem oder gelb-orangem Zifferblatt in mehreren Ausführungen (bspw. als DS-3 Mitte der 70er oder mit aufgesetzten oder aufgedruckten Indexen), und als baugleiches Schwestermodell von Technos (Sky Diver) mit Tages- und Datumsanzeige. Sowohl die DS-2 Super PH1000M als auch ihre Vorgängerin, die Super PH500M kamen bei Tektite I (500m) und Tektite II (1000m) zum Einsatz, mindestens die Royal Australian Navy (RAN) zählte zeitweise ebenfalls zu den Trägern des Modells.

Die auf 1’000 Exemplare limitierte C024.907.17.281.10 kommt mit einem schwarzen Kautschukband mit Verlängerung und einem überlangen NATO-Band mit Klettverschluss.

Nicht das erste Comeback der Super PH1000M

Rund drei Jahrzehnte später, zur Uhrenmesse Basel im Jahr 2004, stellte Certina eine auf 1’888 Stück limitierte Re-Edition der legendären Tieftaucheruhr (Ref. 633.7128.42.61) vor, 2005 folgte davon die ebenfalls limitierte Chrono-Variante der DS-3 (Ref. 674.7128.42.61) – beide mit einem etwas flacheren, moderneren Design, und einem ungewöhnlichen Stundenzeiger, der umgehend zu zahlreichen Modifikationen durch die Besitzer führte. Dies dürfte bei der jüngsten Neuauflage, erhältlich mit gelb-orangem oder schwarzem Zifferblatt (und erneut mit Heliumventil), definitiv nicht notwendig sein, Certina hat die wesentlichen Merkmale der Uhr gut in die Gegenwart gebracht, und mit einem flacheren Profil dafür gesorgt, dass sich die Uhr auch von einem Grossteil der Kunden problemlos tragen lässt. – Wer also auf eine möglichst originalgetreue Neuauflage gehofft hatte, die neue DS Super PH1000M ist spürbar flacher, aber insgesamt dennoch eine der spannendsten Retro-Taucheruhren-Lancierung des Jahres. Eine weitere Abkehr vom Original ist die matte Lünetteneinlage und der nunmehr mit einer Schildkröte gravierte Gehäuseboden.

Beim Zifferblatt hat sich Certina für die Umsetzung mit aufgesetzten Indexen entschieden, das Heliumventil ist bei 9 Uhr seitlich ins Gehäuse integriert, Boden und Krone sind natürlich beide verschraubt. Als Antrieb kommt auch hier das Powermatic 80.611 mit Nivachron-Spirale und 80 Stunden Gangreserve zum Einsatz (mit gefederter Halterung). Beim Gehäuse hat Certina zudem vier Öffnungen auf der Unterseite platziert, damit ist die einseitig rastende Lünette von unten zugänglich, was vermutlich dem rascheren Abfluss von Wasser beim Herunterdrücken dienen soll. Die Oberfläche des Gehäuses ist mehrheitlich satiniert (etwas grobschlächtig), der Ring um die Lünette ist wie beim Original poliert (die Lünette selbst abwechselnd poliert und satiniert), die Seite und Unterseite des Gehäuses sind mehrheitlich poliert, die Krone und der Boden beide verschraubt.

Fazit: Certina hat bei der Verarbeitung der DS Super PH1000M Re-Edition im Vergleich zur PH500M insgesamt nochmals etwas zugelegt, insbesondere die Zeiger und aufgesetzten Indexe bilden eine harmonischere Einheit mit dem Rest der Uhr. Während die knapp 4 mm flachere Bauweise für einen Puristen sicherlich etwas Angewöhnung verlangt, dürfte die gewählte Umsetzung langfristig die clevere Wahl gewesen sein. Zudem dürften Fans des Originals bereits eine solche Uhr besitzen. Dass der Drehring etwas flacher und breiter geworden ist und nicht aus Keramik oder Saphir, sondern aus Aluminium gefertigt worden ist, passt erstaunlich gut zum Charakter der Uhr, und ist mit ein Grund, warum Certina den Preis bei CHF 910.00 hat fixieren können. – Für eine Uhr mit dieser Historie, Fangemeinde und Leistungsdaten ein praktisch unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis. Abstriche müssen dafür beim satinierten Finish auf der Gehäuseoberfläche und der Leuchtkraft (Dauer) der Zeiger und Indexe gemacht werden. Damit zu den Bildern (Grossansicht nach Klick)

Technische Daten

Hersteller:Certina
Modell:DS Super PH1000M
Einführung:2023
Werk:Powermatic 80.611 mit Nivachron-Spirale und 80 Stunden Gangreserve
Gehäuse:bis 1’000 Meter wasserdichtes Edelstahlgehäuse mit integriertem Heliumventil, verschraubter Krone und Boden, einseitig rastender Drehring mit Sperre (nur durch Herunterdrücken zu bedienen), Saphirglas, 105 g (mit Band), Durchmesser: 43,5 mm, Länge: 47 mm, Höhe: 14,15 mm
Band:Textilband mit Schnellwechselsystem (20 mm Bandanstossbreite), die limitierte Auflage kommt mit einem schwarzen Kautschukband mit zusätzlichem Verlängerungsstück und einem schwarzen NATO-Band mit Klettverschluss.
Varianten:mit schwarzem Zifferblatt (Ref. C024.907.18.051.00), mit gelb-orangem Zifferblatt (Ref. C024.907.17.281.10)
Garantie:2 Jahre
Preis:CHF 910.00 (schwarz), CHF 970.00 (orange) / €1’025.00 und €1’085.00

Mehr über das Original von 1970 gibt’s hier.