Hands-On: Seiko Prospex SLA023

Mit der 2019 eingeführten, blauen Zifferblatt-Version der Prospex Automatic Diver´s „Blue Ocean“ (Ref. SLA023J1) ist Seiko eine der bislang elegantesten Umsetzungen der noch bis 2018 als Marinemaster geführten Uhr geglückt. Wie schon die grüne SLA019 von 2018 und die aktuelle schwarze SLA021 wurde die bis 300 Meter wasserdichte Taucheruhr mit einer farblich passenden Lünetteneinlage aus Zirkonkeramik bestückt und das Edelstahlgehäuse gehärtet. Ebenfalls ist das Glas entspiegelt und nicht mehr aus Hardlex, sondern aus Saphir. Preislich liegt die SLA023 damit bei €3’200.00, also etwa auf dem selben Niveau wie eine Black Bay von Tudor

Das tiefblaue Zifferblatt der SLA023 ist wie die Krone mit einem Prospex-Logo bestückt, die Tiefenangabe und der Sekundenzeiger sind goldfarben, während die Datumsscheibe des 8L35-Kalibers silbrig umgesetzt ist.

Objektiv betrachtet dürfte die SLA023 bei Gehäusekonstruktion und -finish, den Zeigern und gewählten Materialien punkten, während Tudor beim Band und dem etwas moderneren Inhouse-Werk leicht die Nase vorne hat. Unter dem Strich zeigt der Vergleich aber gut auf, dass Seiko bei der Preisgestaltung dieses Modells durchaus eine nachvollziehbare Positionierung verfolgt, auch wenn natürlich der Sprung von der Marinemaster (zuletzt €2’500.00 für die SBX017) signifikant bleibt.

Im direkten Vergleich zur Ur-Marinemaster, der SBDX01, fällt beim aktuellen Modell auf, dass die Leuchtmasse (immer noch Lumibrite) bedeutend gleichmässiger in den Indexen aufgetragen wurde und der äussere Rand der Lünette etwas markanter gestaltet wurde. Ebenfalls ist die verschraubte Krone bei 4 Uhr etwas weicher zu bedienen. Die variabel ausfahrbare Faltschliesse wurde farblich angepasst und verfügt nun über ein Zusatzelement (siehe Abbildung unten).

Die variable Faltschliesse wurde zwischenzeitlich leicht überarbeitet und passt heute besser zum Rest des massiven Metallbandes.

Nichtsdestotrotz passt die funktional ausgereifte Konstruktion von der Verarbeitung her nicht mehr ganz zum aktuellen Listenpreis. Ansonsten sind Lünette und das Zifferblatt farblich gut aufeinander abgestimmt, und die Verarbeitung insgesamt auch weiterhin auf dem Niveau, das der Uhr schon seit rund 20 Jahren zurecht eine grosse Fangemeinde eingebracht hat.

Seit 2018 setzt Seiko für die Prospex Automatic Diver´s eine Lünette aus Keramik ein.

Den grössten, resp. einzigen wirklichen Kritikpunkt gibt’s bei der 12-Uhr-Markierung der Lünette der hier fotografierten Uhr zu erwähnen: Das Leuchtdreieck scheint nicht in allen Fällen ganz gleichmässig mit Leuchtmasse bestückt (wie hier), oder manchmal nicht ganz mit sauberen Kanten zum dunklen Teil hin ausgeführt (wie hier bei der SLA021). Es gibt aber auch genügend Beispiele, die perfekt umgesetzt worden sind. Abgesehen davon wirkt die Uhr auch mit blauem Zifferblatt enorm gut am Handgelenk. Gefährlich gut.

Mehr Bilder (Grossansicht nach Klick):

Die wichtigsten Daten: Monobloc-Gehäuse aus Edelstahl mit Hartbeschichtung, 44.3 mm Durchmesser, 15.4 mm Bauhöhe, Saphirglas entspiegelt, Krone verschraubt, Lünetteneinlage aus Keramik. Werk: Inhouse-Kaliber 8L35 mit rund 50 Stunden Gangreserve. Listenpreis (2019): €3’200.00

Mehr über die Geschichte der Marinemaster / Entwicklung der Marinemaster von 2000 bis 2019

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