Hands-On: Omega Seamaster Diver 300M „Monochrome“

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Lange gehörte die 1993 vorgestellte Seamaster 300 (Ref. 2531.80.00) zu den treuesten Weggefährten an meinem Handgelenk, und ich hatte seit deren Lancierung gleich mehrere (allesamt blaue) Uhren in den 90er-Jahren sukzessive im Einsatz. – Während das Preis-/Leistungsverhältnis (die Uhr hatte damals einen Listenpreis von knapp unter CHF 2’000.00) und die relativ flache Bauweise von 11,5 mm von Beginn weg positiv waren, gehörten die etwas abstehende Krone und die wenig griffige Lünette zu den Haupt-Gründen, warum die durch ihren Auftritt in GoldenEye (1995) weltberühmt gewordene Uhr dann doch gelegentlich weiterziehen musste.

Fast forward to today: Seit der 2019 vorgestellten Seamaster 300M “No Time to Die”  in Titan (Ref. 210.90.42.20.01.001) bietet Omega das Modell auch mit einem stark gewölbten Saphirglas an – fast so, als wäre das Modell in dieser Form schon in den 50er- und 60er-Jahren erhältlich gewesen. Die drei letzten Varianten dieser Bauart wurden mit einem schwarzen Zifferblatt mit Wellenmuster, einem gebürsteten und einem sandgestrahlten Zifferblatt Ende 2024 vorgestellt. Die silberfarbene Option sticht dabei auch wegen ihres Zifferblatt-Finishes nochmals etwas stärker hervor, kennt man die Reihe doch vor allem auch wegen ihres Wellenzifferblatts.

Gleichzeitig muss dabei erwähnt werden, dass die fünf aktuell erhältlichen Uhren minimalst unterschiedliche Abmessungen haben – die “60th Anniversary James Bond“ (Ref. 210.30.42.20.03.002) baut aufgrund der „Gun Barrel Sequence“ Animation auf der Rückseite etwas höher, die mit einem massiven Gehäuseboden ausgestattete “No Time to Die” (Ref. 210.90.42.20.01.001) ist flacher und aus Titan. Alle fünf Modelle messen aber 42 mm im Durchmesser und sind bis 300 Meter wasserdicht. Und sie haben eindrücklich bewiesen, wieviel Potential in der Linie noch steckt.

Das gebürstete Zifferblatt der 210.30.42.20.06.002/210.32.42.20.06.002
ist dabei keine Unbekannte: Schon die Seamaster Professional Diver 300M Chronograph „US Special Edition 1000ft.“ von 2006 (Ref. 2589.30.00) hatte ein gebürstetes Zifferblatt, die in diesem Jahr lancierte Seamaster Planet Ocean 600M (Ref. 215.32.46.51.06.001 und 215.32.44.21.06.001) ebenfalls (von der Railmaster gar nicht zu sprechen). Aber angesichts des klassischen Wellenzifferblattes der Linie ist die Umsetzung hier natürlich besonders auffällig, erst recht in Kombination mit dem durchwegs monochromen Look. Die Relief-Lünette kennt man spätestens seit der Ref. 2533.50 von 2000, hier kommt indes nicht Weissgold, sondern Titan (Grade 5) zum Einsatz, der Rest des Gehäuses ist aus Edelstahl und bis 300 Meter wasserdicht.

Die Standard-Variante der Seamaster Diver 300M mit Keramik-Inlay und -Zifferblatt sowie Kaliber 8800 (lanciert im 2018) kostet aktuell CHF 5’300.00 mit Kautschukband (bspw. Ref. 210.32.42.20.01.001), das Neo-Vintage-Pendant (Ref. 210.32.42.20.01.003) ist mit dem 8806 (ohne Datum), einer Aluminium-Lünette und einem feineren Wellenmuster auf dem Zifferblatt ausgestattet und kostet CHF 5’600.00 am Kautschukband. Von den Dimensionen her sind sich diese Uhren ähnlich (Durchmesser 42 mm, Höhe 13,6 versus 13,8 mm, Länge 49,9 versus 49,7 mm), beide sind vorne und hinten mit einem Saphirglas ausgestattet und natürlich mit dem manuell bedienbaren Heliumventil bei 10 Uhr.

Für das gebürstete Zifferblatt sowie die polierten, skelettierten und mit weisser Super-LumiNova gefüllten Zeiger und Indizes wurde laut Omega „eine PVD-Beschichtung aus Edelstahl verwendet.“ Die anderen Markierungen, darunter das Omega-Logo, wurden in Schwarz aufgedruckt. Werk ist wie erwähnt das  8806 mit 55 Stunden Gangreserve, als Master Chronometer vom Eidgenössischen Institut für Metrologie (METAS) zertifiziert.

Fazit

Insgesamt hat die Seamaster Diver 300M in ihrer nunmehr 31jährigen Geschichte nie besser ausgesehen. Natürlich sind das Wellenzifferblatt und die skelettierten Schwertzeiger nicht jedermans Sache, aber sie machen grundsätzlich den Charakter der Uhr aus. Entsprechend überrascht war ich von der Wirkung der hier gezeigten silberfarbenen Option mit gebürstetem Zifferblatt, die definitiv unkonventioneller ist, aber den Test der Zeit vermutlich erst noch bestehen muss. Entsprechend könnte die schwarze Variante bei konservativeren Käufern langfristig das Rennen machen. Oder zumindest solange es keine preislich vergleichbare blaue Option gibt.

Die neue Gehäusegeneration ist dank der fast zwei Millimeter mehr Höhe (im Vergleich zum Modell von 1993) bequemer zu tragen, die Krone drückt nicht mehr in den Handrücken wie bei der ersten Generation. Die Lünette ist weiterhin nicht ganz so griffig wie bei Modellen mit „Coin Edge“ Gravur, lässt sich aber von oben gut bewegen und wirkt dafür auch etwas eleganter. Die Qualität insgesamt passt weiterhin zum geforderten Preis – eine vergleichbare Black Bay von Tudor (Ref. M7941A1A0NU-0003) kostet aktuell auch schon CHF 4’250.00, bietet aber bei Gehäuse- und Werk-Finish weniger (punktet dafür bei der Gangreserve). – Insgesamt also immer noch eine Uhr, die einem sehr schnell den Kopf verdrehen kann, und ein mehr als positives Meisterstück in Sachen Produktpflege.

Technische Daten

Modell:Seamaster Diver 300M (Schwarz)Seamaster Diver 300M (Silber)Seamaster Diver 300M (Titan)
Vorstellung:202420242024
Referenz:210.30.42.20.01.010210.30.42.20.06.002210.90.42.20.10.001
Gehäuse-Material:Edelstahl und AluminiumEdelstahl und Titan (Grade 5)Titan (Grade 2) und Bronze-Gold
Masse:Durchmesser: 42,0 mm, Länge: 49,7 mm, Höhe: 13,8 mm, Bandanstoss: 20 mmDurchmesser: 42,0 mm, Länge: 49,7 mm, Höhe: 13,8 mm, Bandanstoss: 20 mmDurchmesser: 42,0 mm, Länge: 49,7 mm, Höhe: 13,8 mm, Bandanstoss: 20 mm
Gewicht:154 Gramm158 Gramm109 Gramm
Werk:880688068806
Garantie:5 Jahre5 Jahre5 Jahre
Varianten:210.32.42.20.01.003 (mit Kautschukband)210.32.42.20.06.002 (mit Kautschukband)210.92.42.20.10.001 (mit Kautschukband)
Preis:CHF 6’200.00CHF 6’200.00CHF 10’200.00

In Bewegung gibt’s die Uhren hier zu sehen: Link

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