Hands-On: Longines Legend Diver in Bronze

Das Unternehmen mit dem weltweit ältesten eingetragenen Markenzeichen bietet seit den 50er-Jahren Taucheruhren für den zivilen Einsatz an. Praktisch von Anfang an dabei waren Modelle mit innenliegender Lünette und dem Super-Compressor-Gehäuse der Piquerez SA. Im Jahr 2007 brachte Longines genau jenes Modell zur Baselworld als Heritage-Modell zurück, im 2020 folgte die erste Version der Legend Diver mit Bronze-Behäuse und Schraubboden aus Titan (Ref. L3.774.1.50.2).

Die Legend Diver von Longines wurde 2007 als Re-Edition ohne Datum zur Baselworld neu aufgelegt. Aktuell gibt es das oben abgebildete Modell in Edelstahl (Ref. L3.774.4.50.9) nur mit Datumsfenster bei 3 Uhr, die 2020 lancierte Bronze-Uhr stellt hier somit die momentan puristischere Ausnahme dar.

Fürs Zifferblatt wählte Longines ein dunkles Grün mit Farbverlauf (sogenannt „Dégradé“), das hervorrand zum Bronze-Gehäuse passt, beim Band liegen ein braunes Kalbslederband und ein grünes NATO-Band bei. Hinter dem hautfreundlicheren Titanboden liegt das von ETA für Longines produzierte L.888.3 mit rund 64 Stunden Gangreserve (Basis ist das ETA A31.L02, eine Weiterentwicklung des 2892-A2), das Gehäuse bietet eine Wasserdichtheit von 300 Metern. Im selben Stil bietet Longines das Modell aktuell auch mit braunem oder blauem Dégradé-Zifferblatt und Datumsfenster an (Ref. L3.774.4.60.2 resp. L3.774.4.90.2), das Gehäuse ist bei diesen Modellen jedoch aus Edelstahl, der Preis 530 Euro tiefer.

Die Legend Diver mit Bronze-Gehäuse verfügt über ein grünes Zifferblatt mit Farbverlauf, Indexe und Zeiger sind in einem warmen Farbton gehalten, der an gealterte Leuchtmasse erinnern soll.

Bei sämtlichen Legend Divern wird das Uhrwerk mit der Krone bei 2 Uhr bedient, die innenliegende Lünette über die Krone bei 4 Uhr. Apropos Uhrwerk: das traditionell flache Automatikwerk trägt seinen Teil dazu bei, dass die Legend Diver mit 12,7 mm vergleichsweise gut unters Hemd passt. Zudem nimmt das gewölbte Saphirglas nochmals etwas optische Höhe, was in Kombination mit dem goldfarbenen Gehäuse zu einem insgesamt eleganten Auftritt führt (und selbst mit dem NATO-Band trägt die Uhr nicht zu dick auf). Dem gegenüber steht ein Durchmesser von 42 mm und relativ lange Hörner, was wiederum ein etwas kräftigeres Handgelenk verträgt.

Fazit: Aus historischer Sicht ist die Legend Diver von Longines eine derjenigen Uhren, die die innenliegende Lünette überhaupt salonfähig gemacht haben. Unter dem Strich gehört die seit 2007 erhältliche Re-Edition zweifellos zu den schönsten Vertretern der Gattung, die mit einem Listenpreis von €2’220.00 preislich auf dem Boden geblieben ist. Aktuell hat sie vor allem in Kombination mit den neuen Dégradé-Zifferblättern zu ihrer insgesamt ausgewogensten Form gefunden. Bronze-Gehäuse mögen zwar nicht mehr ganz so neu sein, die No-Date-Umsetzung mit dem grünem Zifferblatt lässt optisch aber keine Wünsche offen, auch wenn der Aufpreis von €530.00 für Titan und Bronze recht heftig ist. Hier dürften die Ref. L3.774.4.60.2 resp. L3.774.4.90.2 vermutlich die bessere Wahl für konservative Käufer darstellen, auch wenn das Datumsfenster etwas die Symmetrie des Zifferblattes stört.

Und damit zu den Bildern (Grossansicht nach Klick):

Datenblatt

Marke:Longines
Modell:Legend Diver
Referenz:L3.774.1.50.2
Lancierungsjahr:2020
Gehäuse:Bronze-Gehäuse mit verschraubtem Titan-Boden, Schraubkrone, Saphirglas. Gehäuse-Durchmesser: 42 mm, Höhe: 12,7 mm. Wasserdichtheit: 300 Meter. Innenliegende Lünette.
Band und Schliesse:Leder und Textil (20 mm), Dornschliesse
Werk:L888 mit 25’200 Halbschwingungen pro Stunde und einer Gangreserve von rund 64 Stunden
Varianten:Edelstahl mit blauem „dégradé“ Zifferblatt (Ref. L3.774.4.90.2), mit braunem „dégradé“ Zifferblatt (Ref. L3.774.4.60.2). Zusätzlich die klassische Version mit schwarzem Zifferblatt und Datumsfenster bei 3 Uhr (bspw. L3.774.4.50.9) und Damenmodelle mit 36 mm Durchmesser (bspw. Ref. L3.374.4.50.0)
Preis (2021)€2’750.00

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