Hands-On: Aquastar Deepstar 2020 Re-Edition

Wie schon vor ein paar Tagen angetönt, ist Aquastar unter neuer Führung (Rick Marei, Montres Aquastar Sarl) wieder am Start. Den Beginn macht überraschenderweise nicht eine Neuauflage der Benthos 500, sondern die Deepstar in drei Ausführungen: den markanten Chronographen gibt’s wie hier abgebildet mit grauem Zifferblatt („Steel Grey“), mit blauem Zifferblatt („Blue Ray“) oder schwarzem Zifferblatt („Vintage Black“). Jede Farbversion ist auf 300 einzeln nummerierte Stücke limitiert und kostet zur Einführung $2’790.00, später $3’590.00.

„The 2020 Aquastar Deepstar is a faithful recreation […] retains all proportions of the original Deepstar from the 60s while relying on high end Swiss Manufacture automatic Chronograph movement instead and the manual wind Valjoux 23. This gives the new Deepstar the practicality and versatility you expect from a modern Chronograph.“

Aquastar

Auf den zweiten Blick macht die Wahl genau dieses Modells doppelt Sinn: erstens ist der Markt an Retro-Taucheruhren mit drei Zeigern bereits relativ gross, und zweitens ist die Deepstar in den letzten Jahren bei Sammlern enorm im Kurs gestiegen. Zudem hätte die Benthos auch ein paar technische Herausforderungen gestellt, die mit einem verfügbaren Werk nicht sofort hätten gelöst werden können.

Aquastar wurde in den 60er-Jahren lanciert und anschliessend als Spezialist für Wassersport positioniert.

Erfreulich ist, dass man von der Packungsfarbe bis zum Stern-förmigen Boden wirklich sehr nahe an der Vorlage geblieben ist, auch wenn die Uhr insgesamt gewachsen ist: Mit fast 41 mm Durchmesser wirkt die aktuelle Version auf dem Papier vermutlich etwas kleiner als am Arm, denn das ohnehin kräftige Gehäuse ist nun auch relativ lang geworden.

Der vielleicht einzige Kritikpunkt an der neuen Deepstar: die permanente Sekunde bei 9 Uhr ist nicht mit Leuchtmasse belegt.

Beim Werk setzt Aquastar erfreulicherweise auf ein Chronographen-Kaliber mit Schaltrad von La Joux-Perret (vermutlich LJP7773), das bis 200 Meter wasserdichte Gehäuse ist wie schon erwähnt auf 40,5 mm angewachsen und 14,8 mm hoch, das Saphirglas ist dabei stark gewölbt. Grundsätzlich sind Verarbeitung, Ausstattung und Haptik auf hohem Niveau (und definitiv ein paar Klassen besser als bei den Originalen), die beidseitig drehbare, auf Hochglanz polierte Lünette dürfte aber vermutlich relativ schnell Kratzer aufweisen.

Fazit: So erfreulich Re-Editionen grundsätzlich sind, sie haben auch immer einen direkten Einfluss auf den Vintage-Markt: Hier ist den aktuellen Machern hoch anzurechnen, dass man mit dem nötigen Respekt und Qualitätsanspruch ans Werk gegangen ist. Insofern dürfte die neue Aquastar den alten Uhren eher noch zu mehr Popularität verhelfen, auch wenn dort die Ersatzteilsituation weiterhin angespannt ist. Die Rückkehr dieser ehemals innovativen Marke ist somit an sich schon mehr als positiv, und zum Glück bietet die Deepstar nicht nur eine Menge Uhr, Eigenständigkeit und Historie, sondern auch ein noch eher selten zu findendes Werk. Unter dem Strich also ideal für Sammler, auch wenn die „1-year warranty on all servicing and repairs“ nicht ganz zum Listenpreis der Uhr passt. Damit zu den Bildern (Grossansicht nach Klick):

Technische Angaben

Anbieter:Aquastar
Modell:Deepstar
Ref.D103H5320
Einführung:2020
Gehäuse:Edelstahlgehäuse, bis 200 Meter wasserdicht, verschraubter Boden und Krone, zweiseitig drehbare, rastende Lünette, gewölbtes Saphirglas (Ø 40.50 mm, Höhe 14.80 mm)
Werk:Chronographen-Werk von La Joux-Perret (LJP7773) mit Schaltrad und rund 55 Stunden Gangreserve ( Ø 30.40 mm, Höhe 7.90 mm)
Band:Tropic mit Dornschliesse, 22 mm Bandanstossbreite
Varianten:Schwarzes oder blaues Zifferblatt
Preis: ab $2’790.00

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