Die Ploprof aus Titan wurde 2015 an der Baselworld vorgestellt, gelangte aber erst 2016 sehr selektiv in den Handel, und ist bis heute vergleichsweise selten dort anzutreffen. Während der „Time to Move“ Veranstaltung der Swatch Group im Jahr 2019 musste deshalb die am Hauptsitz ausgestellte Version mit grauem Zifferblatt und orangem Drehring (Ref. 227.90.55.21.99.002) unweigerlich kurz zum Vergleich antreten. – Sehr passend, denn die Vorgängerin aus Edelstahl war an dem Tag zufälligerweise auch gleich mit dabei:

Während die oben abgebildete Ploprof aus Edelstahl am Mesh-Band (Ref. 224.30.55.21.01.001) im Jahr 2019 mit einem Listenpreis von CHF 8’750.00 auf der Website weiterhin geführt wird, werden bei der 2016er-Generation aus Titan schon CHF 11’300.00 fällig (für die Versionen mit schwarzem Zifferblatt und schwarzem Drehring, Ref. 227.90.55.21.01.001, und weissem Zifferblatt mit blauem Drehring, Ref. 227.90.55.21.04.001). Die hier mehrheitlich gezeigte Version mit grauem Zifferblatt und orangem Drehring (Ref. 227.90.55.21.99.002) sowie die Version mit grauem Zifferblatt und grauem Drehring (Ref. 227.90.55.21.99.001) kosten bereits CHF 12’400.00; wählt man die Bi-Color-Version mit Sedna-Gold und blauer Lünette (Ref. 227.60.55.21.03.001) sind’s CHF 16’200.00.

Im Innern der unverändert bis 1’200 Meter wasserdichten Uhr tickt das Omega Cal. 8912 mit 60 Stunden Gangreserve und Master Chronometer Zertifizierung, das erstmals bei einer Ploprof durch einen Sichtglasboden zu sehen ist. – Die 2009er-Generation ist mit dem Cal. 8500 bestückt und verfügt über ein Datum und einen massiven Boden. Das Gehäuse misst unverändert 55 x 48 mm, ist aber in der gebürsteten Titan-Ausführung signifikant leichter am Arm. Fürs Gehäuse kommt Titan „Grade 5“ zum Einsatz, beim Band „Grade 2“, selbst das Zifferblatt ist aus Titan. Zum Vergleich: Träger der rund 280 Gramm schweren Edelstahl-Version werden die Uhr unweigerlich spüren, die Nachfolgerin ist da schon fast ein Leichtgewicht. Oder andersrum betrachtet: Wer schwere Uhren mag, resp. subjektiv Gewicht mit Qualität gleichsetzt (vor allem bei einem Listenpreis im fünfstelligen Bereich), wird hier nicht fündig. Kronen-Funktion und Heliumventil sind bei beiden Generationen identisch. Bilder:










Fazit: Wem die Neuauflage der Ploprof bislang zu schwer war, kriegt mit der teureren Titan-Version eine tragbare Alternative, die dank matterem Finish zudem etwas mehr „Tool-Watch“ Charakter hat. Dafür wirkt die Keramik-Lünette etwas flach im Vergleich zur Saphirglaseinlage der Vorgängerin. Der Preisaufschlag für das (in der Tat etwas aufwändiger herzustellende) Titan-Gehäuse ist heftig, dafür kriegt man aber erstmals ungehinderten Blick aufs Werk und ein etwas aufgeräumteres Zifferblatt (dank fehlendem Datumsfenster). Der typisch Schweizerische Kompromiss wäre allenfalls noch die Stahlversion mit Kautschukband, die’s derzeit für CHF 8’500.00 gibt, obschon der Preisunterschied von lediglich CHF 250.00 den Verzicht aufs typische Stahlband bedeutet.
Persönliche Meinung: Die neuen Tauch-Titanen können es mit Blick aufs Preisschild nicht ganz mit dem Modell aus dem Jahr 2009 aufnehmen, hinterlassen dafür aber definitiv keine Druckstellen am Handgelenk. Ungeachtet dessen bleibt die Ploprof auch nach fast fünfzig Jahren eine Charakter-Uhr für Individualisten.
Ich hab mir 2010 eine Ploprof mit weissem Zifferblatt gegönnt. Später habe ich bei Omega in Luzern mal die Titanversion am Handgelenk probiert.Nein, das viel zu leichte Gewicht passt für meinen Geschmack nicht zu dieser vom Verfasser als “’Tauchgewicht mit Zeitanzeige“ treffend bezeichneten massiven Uhr. Die Ploprof muss aus Stahl sein und am Sharkband getragen werden, dann ist es stimmig für mich.