Natürlich hat sich die Rolle der Taucheruhr mit Einführung des Tauchcomputers drastisch verändert, weg vom Arbeits-Instrument, hin zum Lifestyle- oder sogar Luxusgut. Nichtsdestotrotz gibt es auch in Zeiten der Apple Watch Ultra weiterhin gute Gründe, eine mechanische Uhr mit nach unten zu nehmen (vorneweg: die Rolle als Statussymbol gehört definitiv nicht dazu): Einer davon ist die viel zitierte Funktion als Backup-Instrument. – Die Kombination von Wasser, Kälte und Elektronik hat leider immer das Potential für unliebsame Überraschungen, sowohl für Kameragehäuse als auch Tauchcomputer, und bei einer mechanischen Armbanduhr muss noch nicht einmal der Zustand der Batterie oder des Akkus berücksichtigt werden. Umgekehrt sind – selbst bei grösster Vorsicht – während eines Tauchgangs die Informationen des Tiefenmessers und Finimeters grundsätzlich entscheidender darüber, wie man sich im Wasser verhält, und einen Sicherheitsstopp von drei Minuten müsste man auch ohne Uhr halbwegs hinkriegen.
Wozu also dennoch eine Taucheruhr mitnehmen?

Letzten September konnte ich im Channel Islands National Park, genau genommen dem Gebiet vor Anacapa, endlich die Kelp-Wälder mit eigenen Augen sehen. – Das Marine Sanctuary zählt zu den artenreichsten Meeresgebieten der Welt, und der Zugang für Taucher unterliegt entsprechend strengen Regeln.

Fast noch besser: Die vergleichsweise flachen Tauchspots erlauben erfreulich lange Tauchgänge, verlangen aber auch einen vergleichsweise dicken Neopren-Anzug und ein Tauchboot. Beides hat man als Flugreisender nicht immer griffbereit, wird also auf Miet-Equipment zurückgreifen müssen, und nicht jeder Anbieter hat dabei Tauchcomputer im Angebot. Während das im Prinzip kein Problem darstellt, könnte das Fehlen einer Uhr indes schnell eines werden: das Tauchboot hat ein fixes Programm, die Uhren werden während des Briefings vor dem Tauchgang abgeglichen, und die Taucher müssen zu einem gewissen Zeitpunkt wieder an Bord und eingecheckt sein. Wer also keinen Spass an Filmen wie „Open Water„ hat, tut gut daran, sich auch an die kommunizierten Zeiten zu halten, unabhängig davon, wieviel Luft man noch in der Flasche gehabt hätte.
Apropos gehabt hätte: Wer nun auf Reisen ins Ausland nicht zwingend die neue Rolex Deepsea in Geldgold (Ref. 136668LB) am Arm haben möchte, Hersteller wie Seiko und Citizen haben bekanntlich vernünftige Alternativen im Angebot, und seit 2023 auch Swatch gemeinsam mit Blancpain: die lediglich 44 Gramm schwere Scuba Fifty Fathoms ist bis mindestens 91 Meter (in Anspielung auf „Fifty Fathoms“) wasserdicht, kommt mit mechanischem Werk mit stattlichen 90 Stunden Gangreserve, einer einseitig rastenden Lünette und einem Reisebudget-freundlichen Listenpreis von 375 Schweizer Franken.

Besonders erfreulich: das bewusst lange NATO-Band der Scuba Fifty Fathoms-Reihe entpuppte sich rückblickend als einzige valable Lösung für einen 7 mm starken Neopren-Anzug, womit einmal mehr klar wird, wie stark die Expertise von Blancpain hier miteingeflossen ist. Und die relative glatte Oberfläche, gepaart mit dem laut Swatch „kratzfesten“ verwendeten Material, haben erstaunlich gut mit dem Anlegen des Jackets harmoniert, die Uhr hat zu meiner eigenen Überraschung tatsächlich keinen einzigen Kratzer gekriegt. Nicht minder unerwartet war, wie schnell das schwarze Gehäuse aus Bioceramic im Wasser zu einem grauen Farbton wechselte.

An Land war die unverschraubte Krone zudem recht angenehm im Umgang mit unterschiedlichen Zeitzonen, das Prädikat „perfekte Reiseuhr“ somit in mehrfacher Hinsicht verdient.
There we are. Wer also noch einen weiteren Grund gesucht hat, eine Taucheruhr auch tatsächlich beim Tauchen zu tragen: Pünktlichkeit ist auch im Wasser nicht zu unterschätzen. Denn dann wird man mit solchen unvergesslichen Momenten belohnt (Grossansicht nach Klick):










Wer mehr über die Scuba Fifty Fathoms „Ocean of Storms“ von Swatch und Blancpain erfahren möchte: Link


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