Vorneweg: zwischen der 2007 eingeführten Fifty Fathoms mit 45 mm grossem Gehäuse (Referenz-Gruppe 5015) und der im März 2024 lancierten, 42 mm grossen Variante (Referenz-Gruppe 5010) liegen auf dem Papier gerade mal 2,7 mm Unterschied. Blickt man also von oben auf das (zudem seitlich gewölbte) Gehäuse der 45 mm grossen Uhr, kann man theoretisch auf jeder Seite 1,35 mm abziehen, um gedanklich zwischen den beiden Modellen hin und her zu wechseln. Nichtsdestotrotz geht es in der Sache hier natürlich um einiges mehr, 2,7 mm sind in der auf Präzision und Mikromechanik fokussierten Uhrenindustrie schliesslich gigantisch viel, auch wenn schon die 45 mm grosse Fifty Fathoms gut proportioniert ist (und sich kleiner trägt, als der Durchmesser auf dem Papier vermuten lässt). Kurz gesagt: Die 42,3 mm grosse Neuheit ist natürlich etwas alltagstauglicher, vor allem, seit kleinere Gehäusegrössen wieder en vogue sind. Und man merkt schnell, dass Blancpain nicht einfach den Durchmesser verkleinert, sondern gleichzeitig auch an der Höhe und Bandbreite gearbeitet hat und die Proportionen insgesamt harmonisch beibehalten wurden.

Ein wichtiger optischer Unterschied zwischen den beiden Grössen ist aber zweifellos das etwas einfachere Zifferblatt der kleineren Variante (rechts), während die Mehrheit der grossen Baureihe den mittigen Teil zusätzlich abgegrenzt hat (links):

Dazu kommt: die 42,3 mm grosse Neuheit ist durchs Band mit einem Sichtglasboden und satiniertem Finish ausgestattet, was angesichts des verbauten Werks definitiv als Vorteil gesehen werden kann (auch wenn der geschlossene Boden der Edelstahlvariante natürlich etwas mehr nach Toolwatch schreit). Aber auch bei der 45 mm grossen Fifty Fathoms gibt es mittlerweile Optionen mit satiniertem Titangehäuse und Sichtglasboden.

Damit zum direkten Vergleich, der Einfachheit halber von drei Modellen mit schwarzem Zifferblatt und Segeltuchband (man beachte dabei, dass Titan häufig etwas teurer als Stahl ist und unterschiedliche Gehäuse-Finishes und eine Falt- versus Dornschliesse ebenfalls anders kalkuliert sind, es sich also immer noch etwas um Äpfel und Birnen handelt und der Fokus vor allem auf den Abmessungen liegen sollte):

Fifty Fathoms: 42,3 mm versus 45,0 mm – die Unterschiede auf einen Blick

Und damit zur wichtigsten Frage: welche soll es denn sein? Antwort: die, die am Handgelenk am besten gefällt. – Das Ganze Thema ist viel zu individuell, als dass man auf etwas anderes als sein eigenes Bauchgefühl hören sollte, besonders in Preisregionen wie dieser. Für mich wäre es aktuell die 42,3 mm grosse Neuheit mit schwarzem Zifferblatt und Tropic-Strap (Ref. 5010 12B30 B64B); in erster Linie wegen des aufgeräumteren Zifferblatts und matteren Gehäuses – und nicht wegen der Grösse.

Und wer sich partout nicht entschliessen kann: dank der Scuba Fifty Fathoms von Swatch und Blancpain gibt’s für CHF 375.00 immerhin nicht nur ein Gehäuse mit identischen Abmessungen zum Testtragen, sondern auch eine passende Sommeruhr, bis man „the one and only“ gefunden hat.

Unabhängig davon ist es, mit Blick auf die nunmehr 17jährige Geschichte des Modells erstaunlich:

• mit welcher Behutsamkeit das Modell über diesen Zeitraum insgesamt entwickelt worden ist
• wie gut sich Sondereditionen wie die Act 1 von 2023 und die neue Basis-Variante ins Gesamtbild einfügen – selbst die 40 mm Varianten haben unverändert ihre Existenzberechtigung
• wie zeitlos das Design insgesamt ist, unabhängig der gewählten Gehäusegrösse

Mehr über die Geschichte der Fifty Fathoms gibt’s hier. Mehr über die neuesten Modelle aus Le Brassus hier.