Im Mai 2019 kündigte Glashütte Original eine neue, sportliche Kollektion unter der Bezeichnung „Spezialist“ an, und zum Glück gehören die ersten vorgestellten Modelle der Familie prompt zur Gattung Taucheruhr (mehr dazu hier). Die SeaQ tritt damit die Nachfolge der Spezimatic aus dem Jahr 1969 an.

Im Prinzip gibt’s von der neuen SeaQ zwei Modelle: die 39,5 mm grosse Neuauflage des Originals von 1969 mit Datum bei 3 Uhr (einmal als eine auf 69 Stück limitierte Version mit zweifarbiger Leuchtmasse sowie eine reguläre Version mit einheitlicher „Old Radium“ Leuchtmasse) und die 43,20 mm grosse Neuinterpretation mit Panoramadatum bei 4 Uhr. Von diesem Modell gibt’s wiederum eine schwarze und die hier abgebildete blaue Zifferblattversion.

Beide sind entweder mit Metall-, Kautschuk- oder Textilband erhältlich (wahlweise mit Dorn- oder Faltschliesse). Die hier vorgestellte Uhr trägt die Referenz-Nummer 1-36-13-02-81-34 und verfügt zusätzlich noch über eine Faltschliesse. Preise starten bei €8’500.00 für das kleinere Modell mit Kautschukband, für die Version mit Panoramadatum, Synthetikband und Dornschliesse werden €11’000.00 fällig (Ref. 1-36-13-02-81-08). Die teuerste Konfiguration mit Stahlband liegt bei €12’200.00.

Wie unschwer auf den Bildern erkennbar ist, handelt es sich bei der gezeigten Uhr um einen Prototypen, der nicht für den Verkauf bestimmt ist (siehe Gravur bei der Krone). Insofern können Abweichungen zu den regulären Modellen im Fachhandel auftreten, wenngleich bei der Uhr bis auf das leicht versetzte Keramik-Inlay keine Kritik an der Verarbeitung aufkommen lässt. Im Gegenteil: Nur schon das Zifferblatt des eigenen Herstellers in Pforzheim ist eine Augenweide und farblich gut auf die Lünette abgestimmt. Der Tragekomfort ist gut, mit 43,20 mm Durchmesser und 15,65 mm Höhe sollte man aber das passende Handgelenk haben, obschon die kurzen Bandhörner die Uhr kompakt halten. Ein weiteres, für die Marke typisches Detail: das Grossdatum verwendet für die ersten neun Tage des Monats eine Null, womit das Fenster gut balanciert ist. Die Krone ist überraschend gross und griffig, der Drehring (120 Klicks) braucht dafür etwas mehr Kraft.

Das Glas der bis 300 Meter wasserdichten SeaQ ist aus Saphir und verzerrt aufgrund der ungewöhnlich starken (und entsprechend aufwändig zu produzierenden) Wölbung je nach Winkel etwas die Indexe und die Zahlen. Am Arm geht das unter und die Ablesbarkeit ist sowohl bei Tag wie auch Nacht ausgezeichnet. Damit zu den Bildern (Grossansicht nach dem Klick):

















Fazit: Die SeaQ Panaromadatum erfüllt im Prinzip alles, was man sich von einer Luxus-Sportuhr erhofft: Manufaktur pur, überdurchschnittliche Verarbeitungsqualität und viel Liebe zum Detail – und sie ist für den Wartelisten-geplagten Sammler derzeit mit etwas weniger Schmerzen verfügbar. Wer also mit dem Understatement der Marke und dem prominenten Minutenzeiger leben kann, und keine Hardcore-Taucheruhr sucht, die SeaQ hat definitiv das Potential, Köpfe zu verdrehen. Auch unter der Oberfläche:

Sehr schöne Vorstellung – vielen Dank dafür! Was leider ein Nogo in dieser Klasse ist, ist die versetzte Lünette. Bleibt nur zu hoffen das bei der Serie die Lünetten passen, ansonsten:-(
Danke fürs Feedback, dachte mir schon, wie lange es dauern würde, bis es jemand merkt :-) Wie im Beitrag erwähnt, es handelt sich um ein mit „Prototyp“ markiertes Vorserienmodell, das ich glücklicherweise ausgeliehen gekriegt habe. Ich wäre sehr überrascht, wenn sich das bei der Serie so auch findet, muss aber mal noch ein Auge drauf werfen beim nächsten Schaufensterbummel.
Versetzte Lunette? Die ist eiinseitig drehbar und nur einen Klick aus der Mitte…
Dass die Lünette einseitig rastend drehbar ist, liegt auf der Hand. – Das Dreieck bei 12 Uhr lässt sich aber beim besten Willen hier nicht exakt auf die 12 Uhr-Position setzen, diese liegt quasi zwischen zwei Klicks (resp. wurde die Lünetteneinlage halt nicht ganz gerade eingesetzt). Wie schon erwähnt, es handelt sich um ein Vorserienmodell, das nicht für den Verkauf bestimmt ist, insofern ist die Kritik an einem Vorseriennmodell eher nicht zweckführend.
Ich hatte bereits 4 Uhren der Serie(Blau, Schwarz und Bicolor) in Händen, keine Lünette saß perfekt!
Ich habe dann von diesem Modell Abstand genommen, kenne aber ähnliche Präzisionsprobleme von Omega – liegt wohl in den Genen der „Familie“😉
Schade, denn die Uhr gefällt mir immer noch.
Lars, das glaube ich Dir nicht.