Baselworld 2017: Best in Show

Die 2017er Ausgabe der Baselworld wäre somit Geschichte, und obschon die Messe spürbar weniger Besucher und Aussteller als auch schon hatte, neue Uhren mit Drehring gab’s weiterhin genügend zu sehen. Obschon „neu“ in diesem Kontext eher ein gewagter Begriff ist, berücksichtigt man, wie häufig sich die Hersteller für ihre Neuheiten doch an der eigenen Vergangenheit orientiert haben.

Besonders aufgefallen an der Baselworld 2017 sind folgende zehn Kandidaten:

  • Blancpain Fifty Fathoms “Tribute to Fifty Fathoms MIL-SPEC”: eine weitere gelungene limitierte Serie der Fifty Fathoms, allenfalls vergleichsweise klein geraten, aber insgesamt harmonisch, und eine der schönsten (neuen) Taucheruhren, die’s an der Messe zu sehen gab. Mehr >>>
  • Seiko Prospex Diver SLA017J1: optisch und inhaltlich gibt’s an der Neuauflage der 62MAS nichts zu rütteln, inwieweit der nunmehr doch schon spürbar angezogene Preis den Zeitrahmen etwas hinauszögern wird, in welchem die Uhr ausverkauft werden dürfte, bleibt abzuwarten. Alternativ gibt’s bei der SPB051J1 dafür bis eine mehr als ernstzunehmende Alternative im etwas grösseren Gehäuse. Mehr >>>
  • Omega Seamaster 300 Co-Axial Master Chronometer: Für jeden, der bei der 2014 lancierten Seamaster 300 Master Co-Axial noch zugewartet hat, vermutlich die schönste Neuheit des Jahres. Mehr >>>
  • Rolex Oyster Perpetual Sea-Dweller 4000: Für manche dürfte die Lupe ein willkommener Grund sein, endlich eine Sea-Dweller zu kaufen, Nostalgiker und Puristen hätten vermutlich wegen Durchmesser und Schriftzug zugeschlagen und eine Option ohne Lupe bevorzugt. Mehr >>>
  • Rado HyperChrome „Captain Cook“ (45 mm Version): Kaum frischt Rado einen seiner Klassiker auf, landet die hier eher selten vertretene Marke in den Charts. Den Namen „Captain Cook“ hätte man vielleicht vom Zifferblatt auf den Boden nehmen können, ansonsten: beide Daumen hoch. Mehr >>>
  • Eterna KonTiki Diver 200 (Edelstahl-Version): Gelungene Interpretation der frühen KonTiki; mit In-House Werk (wie bei der limitierten Bronze-Uhr) hätte sogar noch der eine oder andere Platz wett gemacht werden können. Mehr >>>
  • S.U.F. Helsinki „Vetehinen“: wie auch die Eterna wurde die Uhr bereits kurz vor der Messe enthüllt und dürfte dank der auffälligen Zeiger und der ansonsten eher reduzierten Gestaltung vermutlich nicht jedermanns Geschmack sein, aber insbesondere die 26 Stück der blauen Zifferblatt-Version sind doch eigenständig genug, um sich den Platz hier auf der Liste zu sichern. Mehr >>>
  • Breitling SuperOcean Heritage (46mm): War schon die letzten 10 resp. 60 Jahre gut, ist jetzt optisch und inhaltlich aufgefrischt worden. Hoffentlich aber nicht substantiell teurer geworden. Mehr >>>
  • Citizen Promaster Eco-Drive Professional Diver 1000m: Als nicht-mechanische Uhr dürfte die Neuheit von Citizen eigentlich gar nicht auf diese Liste; weil’s aber a) eine von lediglich zwei gänzlich neu gestalteten Uhren ist und b) eine technisch in mehrfacher Hinsicht innovative Taucheruhr ist, gehört die 52,5 mm grosse Promaster hier unbedingt mit drauf, um etwas Gegendruck gegen die fast schon erdrückende Menge an Retro-Uhren auszuüben.
  • Favre-Leuba „Deep Blue“: die Harpoon ist sicherlich innovativer, die Dreizeigerversion dafür aber a) spürbar günstiger und b) auch etwas alltagstauglicher für den konservativen Uhrenträger. Mehr >>>

Und wen’s nun umgehend zum Kommentarfeld zieht, hier zuerst noch das Kleingedruckte zur obigen Auswahl: die L2 wurde streng genommen nicht offiziell an der Baselworld vorgestellt, die Sub 300 Jubiläumsedition datiert aufs Jahr 2016, der Aquapod wurde bereits in Genf gezeigt (und ist streng genommen auch keine Taucheruhr), die Squalematic ist ebenfalls ein alter Bekannter hier, und die beiden neuen Black Bay Versionen, „Steel“ und „S&G“ haben mit dem Datum zwar an Alltagstauglichkeit gewonnen, dafür auch etwas an Symmetrie eingebüsst. Und die Marke war ja schon die Jahre davor regelmässig auf dieser Liste (siehe bspw. 20152014 oder 2013). Zwei vielversprechende Uhren, die leider nicht mehr persönlich in Augenschein genommen werden konnten: die Edox Delfin und die Zodiac Super Sea Wolf 53 Chronometer.

Ein Kommentar

  1. Also ich finde es toll, dass Breitling nach nur 10 Jahren gemerkt hat, dass auf der Lunette irgendwas fehlt…… :-)

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