Sachsens atemberaubend schöne Landeshauptstadt ist für Liebhaber von mechanischen Uhren eine aus mehrfacher Sicht enorm lohnenswerte Destination. – Selbst wer den 30 Kilometer kurzen Abstecher nach Glashütte nicht schaffen sollte, Dresden bietet eine beeindruckende Zahl von tickenden Sehenswürdigkeiten – und gleich mehrere Museen, die einiges in den Schatten stellen, was andernorts als solches bezeichnet wird.
Selbstverständlich ist dabei vor allem die Sonderausstellung „Einfach – vollkommen. Sachsens Weg in die internationale Uhrenwelt“ zum 200. Geburtstags von Ferdinand Adolph Lange die derzeit wichtigste Adresse. Sie zeigt im Mathematisch-Physikalischen Salon noch bis zum 14. Juni 2015 anhand von rund 80 Exponaten die Geschichte der Präzisionsuhrmacherei in Sachsen. Dazu gehören Uhren wie…
„…das 1768 von Johann Georg Thiell gefertigte, vermutlich älteste deutsche Seechronometer; eine erstaunlich frühe Präzisionspendeluhr in gestürzter Bauart; oder einen von Thomas Mudge (1715–1794) gefertigten Reisewecker aus dem British Museum, eine der wenigen Uhren, die Mudge mit seiner Erfindung, der freien Ankerhemmung, ausstattete. Ebenfalls gezeigt wird die sogenannte König Ludwig II.-Uhr von A. Lange & Söhne aus dem Museum der bayrischen Könige in Hohenschwangau, deren emailliertes Prunkgehäuse fünf Szenen aus Richard Wagners ‚Der Ring des Nibelungen‘ zeigt.“
Rund um die Frauenkirche gibt’s dann von den beiden Flagship Stores von Glashütte Original und A. Lange & Söhne auch bei Wempe und Co. zahlreiche Gelegenheiten, abseits der üblichen Swiss Made Erzeugnisse schwach zu werden.
Das in mehrfacher Hinsicht beeindruckende Militärhistorische Museum hat selbst zwar nur eine handvoll Uhren ausgestellt, ist aber aus meiner Sicht eines der besten Museen, das ich je gesehen habe. Und wer’s zur Semperoper schafft: die Rekonstruktion der berühmten Fünf-Minuten-Uhr mit Digitalanzeige ist ebenfalls einen Besuch wert.
Ein paar Impressionen:
Wer also vor Juni noch etwas Luft für Reisepläne hat: Dresden wäre definitiv einen Besuch wert.
…und wer noch nach dem ausführlichen Besuch Dresdens noch 1 bis 2 Tage Zeit hat, der sollte die 90 km auf sich nehmen und nach Görlitz fahren, der östlichsten Stadt Deutschlands. Absolut einen Besuch wert. Und sein einzigartiges Jugendstilkaufhaus hat sogar die Hauptrolle im Oskar nominierten und mehrfach ausgezeichneten Film „Grand Budapest Hotel“ gespielt. Görlitz gehört zwar zum heutigen Bundesland Sachsen, ist aber ein Teil Schlesiens (Niederschlesien).
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Görlitz
Kann ich nur wärmstens empfehlen!