Mit der BR03-92 Diver ging die Schweizerisch-französische Uhrenmarke Bell & Ross im Jahr 2017 gestalterisch den konsequenten Weg zur Taucheruhr mit viereckigen Gehäuse. Das 42 mm grosse Modell entsprach selbst mit dem für die Marke typischen Instrumenten-Look noch der ISO 6425, bot eine Wasserdichtheit von 300 Metern, eine verschraubte Krone und einen mit vier Schrauben befestigten Gehäuseboden.

Von der BR-03-92 zur BR-03 Diver

In den kommenden sieben Jahren sollte die Kollektion um zahlreiche Modelle in Edelstahl, Keramik und Bronze erweitert werden, bis im 2024 mit fünf neuen Referenzen ein erstes Facelift umgesetzt wurde, primär in Form eines neuen Zeigersatzes, einer Keramik-Lünetten-Einlage und einer erhöhten Gangreserve von nunmehr 54 Stunden beim BR-CAL.302-1 (Sellita SW300-1) statt den bisherigen 38 Stunden.

Kurz nach der Watches & Wonders 2025 brachte Bell & Ross mit der hier vorgestellten BR-03 Diver Lum Outline (Ref. BR03A-D-OL-CE/SRB) die vorerst sechste Variante dieser Generation auf den Markt, mit schwarzem Gehäuse und mit „im Stil einer Neonmarkierung leuchtenden Konturen“ auf dem Zifferblatt. Wie die restlichen fünf Modelle verfügt auch die Diver Lum Outline über den planen, Militär-inspirierten Gehäuseboden mit Angaben zur Uhr (während frühere Bronze-Modelle bislang einen gravierten Taucherhelm aufwiesen). Obschon die Uhr auf 500 Exemplare limitiert ist, trägt der Boden nur die Seriennummer.

Was die BR-03 Diver aus der Menge herausstechen lässt, ist – nebst der in der Tat einmaligen Optik (natürlich gibt es zwischenzeitlich ein paar Microbrands mit viereckigen Nachahmer-Modellen) – auch das bei drei Uhren verfügbare, matte Keramik-Gehäuse. – In dieser Preis-Kategorie gibt es bei den etablierten Marken wenig Vergleichbares, vor allem nicht unter CHF 6’000.00 (Longines Hydroconquest, Ref. L3.784.4.56.9, für CHF 3’950.00, Rado Captain Cook XL High-Tech Ceramic Skeleton, Ref. R32192152, für CHF 4’250.00, Tudor Black Bay Ceramic, Ref. M79210CNU-0001 für CHF 4’900.00 oder die Bremont Supermarine Full Ceramic Tactical Black, Ref. SM43-DT-BKCER-BK-R-S, für £5’950.00). Kurz gesagt: wer eine viereckige Taucheruhr mit Keramik-Gehäuse auf dem Radar hat, wird um die aktuell drei verfügbaren Modelle von Bell & Ross nicht herumkommen.

Dazu kommen farblich abgestimmte Datumsscheiben, und im Falle der hier vorgestellten Diver Lum eine recht spezielle Optik, die den Spagat zwischen klassischem Instrument-Design und hyper-modernem Look erstaunlich gut hinkriegt.

Der Keramik-Gehäuseboden wird von unten mit vier Schrauben mit dem oberen Teil verschraubt, die (perfekt ausgerichteten) Schraubenschlitze auf der Vorderseite sind also nur Zier. Im Vergleich zu den Bronze- und Edelstahl-Modellen wird der Kronen-Schutz hier nicht aufgeschraubt, sondern gehört zum Mittelteil. Die Krone selbst ist verschraubt und unnötigerweise mit Kautschuk ummantelt, über den Sinn der pfeilförmigen Drehrichtungs-Indikation muss jeder selbst entscheiden. Die Lünette rastet in 60 Schritten, das Glas ist selbstverständlich aus Saphir. Einen kleinen Abstrich punkto Exklusivität muss man beim Werk machen, obschon das Sellita SW300-1 defininitv zu den attraktiveren Optionen des Werk-Lieferanten zählt, in der Preisklasse bieten Tudor und Co. schon etwas mehr. Aber eben, ein viereckiges Gehäuse findet man dort wiederum nicht.

Insofern hat Bell & Ross hier punkto strategischem Produktdesign einen hervorragenden Job gemacht, egal, ob man nun lieber eine runde oder eine eckige Taucheruhr haben möchte. Was Interessenten aber definitiv vor dem Kauf wissen sollten: die 42 mm Durchmesser wirken aufgrund der grösseren Fläche am Arm und des überdurchschnittlich breiten Bandes einiges grösser, und mit der Kautschuk-ummantelten Krone dürfte das erste zu tauschende Ersatzteil auch bereits feststehen. Damit zu den Bildern (Grossansicht nach Klick):

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