Anfangs März hatte Seiko drei neue limitierte Taucheruhren vorgestellt, die SPB509 mit blauem Wellenzifferblatt und GMT-Funktion (6’000 Exemplare à €1’900.00), die SPB511 mit silberfarbenem Wellenzifferblatt (6’000 Exemplare à €1’500.00) und die auf lediglich 600 Exemplare limitierte Prospex Marinemaster SLA081. – Im Prinzip die einzig wirklich limitierte Uhr des Trios, und mit einem Listenpreis von €4’900.00 auch die mit Abstand teuerste. – Und meiner Meinung nach natürlich prompt auch die seit langer Zeit interessanteste Taucheruhren-Neuerscheinung der japanischen Uhrenmarke…

Aber zurück an den Anfang: Seiko feiert mit den drei Modellen im 2025 den 60. Geburtstag der eigenen Taucheruhren-Historie, alle drei sind mit Wellenzifferblättern ausgestattet, was wiederum hervorragend zu den thematischen Zifferblättern der Konzern-Schwester Grand Seiko passt. – Die preislich etwas höher positionierte Schwestermarke hat hier tatsächlich eine Pionierrolle eingenommen und die Industrie auch entsprechend stark beeinflusst, in letzer Zeit zunehmend auch Seiko. Umgekehrt hat Omega mit der zum 75. Geburtstag der Seamaster lancierten Planet Ocean Ultra Deep 6000M in Summer Blue (Ref. 215.30.46.21.03.002) vor zwei Jahren ein farblich und visuell ähnlich gelagertes Zifferblatt vorgestellt, das ein Relief des Marianengrabens unter einer transparenten Lackschicht zeigt.



Hier sind es Wellen (ebenfalls ein Evergreen bei Omega seit 1993), die Inspiration liegt aber im Falle von Seiko – zumindest bei den beiden günstigeren Modellen – passenderweise bei Hokusais grosser Welle vor Kanagawa – ein Motiv, das im Konzern schon 2016 mit der Credor Fugaku Tourbillon Limited Edition (Ref. GBCC999) aufgenommen worden war (und nicht, wie oft verwechselt, die Welle auf dem Gehäuseboden inspiriert hat). Bei der SLA081 spricht Seiko von „Shinkai“ – dem japanischen Begriff für die Tiefsee (und dem Namen eines japanischen Tauchbootes von JAMSTEC, der Japan Agency für Marine-Earth Science and Technology).
„Seiko Prospex actively supports various marine conservation initiatives by contributing to the Japan Agency for Marine-Earth Science and Technology (JAMSTEC) research team, and this watch is set to become part of JAMSTEC’s Arctic research program in 2025.“
Seiko Website
Die mit Lumibrite gefüllten Indexe sind Teil des gestanzten und anschliessend klar lackierten Zifferblatts, das nach aussen dunkler wird.

Beim Gehäuse setzt Seiko auf eine neue Einschalen-Konstruktion. In Kombination mit L-förmigen Dichtungen benötigt die bis 600 Meter wasserdichte und fürs Sättigungstauchen freigegebene Uhr dadurch kein Heliumventil und setzt die mittlerweile 50jährige Tradition der Extremtaucheruhren Seikos elegant fort. Der einseitig rastende Drehring wird von zwei neuen Elementen fixiert, die von unten angeschraubt und zwischen dem Gehäuse und dem Band platziert werden. Die Lünette selbst ist wie das Gehäuse aus Titan, die Einlage indes aus Edelstahl und DLC-beschichtet, was laut Seiko zu einer sechsfach grösseren Härte führt. Im Innern kommt das 8L45 zum Einsatz, ein neues Inhouse-Kaliber mit 72 Stunden Gangreserve (dank einer dünneren und damit längeren Feder), das auf eine Abweichung von +10 bis -5 Sekunden reguliert wird. Wie das 8L35 liegt der Durchmesser bei 28,4 mm, die Anzahl Rubine ist aber auf 35 Lagersteine gestiegen. Die Resistenz gegenüber magnetischen Einflüssen gibt Seiko mit 4’800 A/m an.

Ebenfalls neu ist das hier verwendete Metallband, das wie das Gehäuse mit Super-Hard Coating ausgestattet und eine Faltschliesse mit integrierter Verlängerung hat. Inwieweit die polierten Mittelglieder zum professionellen Tool-Watch-Charakter der Uhr passen, ist Geschmacksache (wie auch der Marinemaster-Schriftzug auf dem Zifferblatt). Erfreulich ist, dass Seiko weiterhin an den durchbohrten Hörner festhält, interessant dürfte indes sein, ob die Uhr aufgrund der neuen Drehring-Fixierung und den damit angepassten Endstücken des Bandes mit einem anderen Band getragen werden kann, oder ob es sich hier um ein proprietäres Bandsystem handelt.
Kurz gesagt: die SLA081 ist eine der attraktivsten Marinemaster-Lancierungen der jüngeren Vergangenheit. Und mit 600 Exemplaren auch eine der exklusivsten. Nebst dem Listenpreis von €4’900.00, dürften vor allem die neuen Elemente zur Fixierung der Lünette über einen Kauf entscheiden, während sowohl die fehlende Keramik-Lünetteneinlage und die praktisch von der SBDX001 übernommene Verlängerung etwas Wehmut aufkommen lassen. Für mich war die Uhr vor allem erstaunlich leicht, höchstens das Band ist mir etwas zu elegant für die Uhr. Nachdem die Vergangenheit aber gezeigt hat, dass es Seiko mit der Limitierung solcher Modelle ernst meint, sollte darüber nicht allzu lange nachgedacht werden.
Und damit zu den Bildern (Grossansicht nach Klick):





Technische Daten SLA081
| Hersteller: | Seiko Watch Corporation |
| Modell: | Prospex Diver’s Watch Marinemaster 600M „60th Anniversary Limited Edition“ |
| Referenz: | SLA081 / SLA081J1 / SBDX067 |
| Lancierungsjahr: | 2025 |
| Gehäuse: | 45,4 mm grosses und bis 600 Meter wasserdichtes Einschalen-Gehäuse aus Titan, 16 mm Höhe, 50,4 mm Länge (L2L), einseitig rastende Lünette aus Titan (120 Klicks) mit einer beschichteten Einlage aus Edelstahl, doppelt gewölbtes Saphirglas, verschraubte Krone. |
| Werk: | Kaliber 8L45 mit 72 Stunden Gangreserve, 28’800 Halbschwingungen pro Stunde |
| Band: | Titanband mit Faltschliesse mit integrierter Verlängerung, 22 mm Bandanstossbreite |
| Varianten: | – |
| Garantie: | 3 Jahre |
| Preis (2025): | €4’900.00 /$4’600.00 |


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