Hands-On: Zenith Defy Diver Extreme

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Soviel vorneweg: ein wirklich aussagekräftiges Hands-On anhand einer Begegnung von gerade mal sieben Minuten an einer Messe, fünf davon mit der Kamera in der Hand, ist natürlich nicht realistisch, um ein abschliessendes Urteil über die neue Taucheruhr aus Le Locle zu fällen. Nichtsdestotrotz gehört die Defy Extreme Diver zu den interessantesten Modellen mit Drehring, die an der Watches and Wonders 2024 gezeigt wurden, und zudem stand schon ein paar Jahre die Frage im Raum, wann Zenith endlich wieder eine Taucheruhr anbieten würde. Grund genug also, sich dennoch zu einer Ferndiagnose verleiten zu lassen:

Die Seitenansicht der Defy Extreme Diver lässt ahnen, wie aufwändig das 43 mm grosse Titan-Gehäuse (Grade 5) verarbeitet und finissiert worden ist.

Zenith bietet die bis 600 Meter wasserdichte Taucheruhr zu Beginn in zwei Farbvarianten an: mit schwarzem (Ref. 95.9600.3620/21.I300) oder blauem Zifferblatt (Ref. 95.9601.3620/51.I301), beide mit vertieftem Sternmuster, aufgesetzten Indexen und orangen Akzenten auf Zeigern und Rehaut. Das historische Vorbild ist unter dem Namen Defy Revival A3648 (Ref. 03.A3648.670/21.M3648) mit 37 mm grossem Edelstahlgehäuse ebenfalls wieder im Sortiment.

Die Defy Revival A3648 mit 37 mm grossem Edelstahlgehäuse (Ref. 03.A3648.670/21.M3648) entspricht optisch dem Original von 1969, wurde aber zeitgemäss umgesetzt (bspw. mit einer Saphirglas-Einlage für die Lünette). Listenpreis: CHF 7’400.00.

Konstruktiv etwas inkonsequent scheint bei den beiden modernen (und 6 Millimeter grösseren) Varianten mit Blick auf die Historie der Einsatz eines Heliumventils bei 9 Uhr, sorgte doch gerade bei diesen Modellen die markante, mehrkantige Glasarmierung auf der Oberseite dafür, dass die Uhren damals eben keines benötigten. Umgekehrt ist es aber nachvollziehbar, dass das Produktmanagement bei einer Taucheruhr der „Extreme“ nicht auf eines verzichten wollte. Apropos verzichten: punkto Kratzer hätte es vermutlich mehr Sinn gemacht, das zwölfkantige Element komplett poliert umzusetzen.

Spannend ist zudem – erneut angesichts des gewählten Namens – die Wahl einer Lünette, die komplett aus Keramik ist: das von Natur aus exponierte Teil wird im Langzeittest hoffentlich nicht für Überraschungen sorgen. – Die Haptik der in 120 Schritten rastenden Konstruktion ist indes über alle Zweifel erhaben, wie auch das Gehäuse-Finish durchs Band auf enorm hohem Niveau ist.

Die Leuchtmasse wurde dreifarbig umgesetzt: Der Minutenzeiger und das Leuchtdreieck der Lünette sind hellblau, Stunden-, Sekundenzeiger und die Indexe sind hellgrün, die Lünette selbst mit oranger Leuchtmasse gefüllt. Die Krone ist grosszügig dimensiert und mehr als griffig, die seitlichen Schutz-Elemente mit Sechskant-Schrauben befestigt, der Sichtglas-Boden ist mit vier Schrauben befestigt.

Das El Primero 3620 SC bietet bis zu 60 Stunden Gangreserve und lässt dank 36’000 Halbschwingungen (5 Hz) den Sekundenzeiger besonders flüssig gleiten.

Bei den Bändern steht ein Titan-, ein Kautschuk- und ein Textilband zur Verfügung, das Textilband benötigt zwei Adapter (mit fixen Bandstegen) und geht über den Gehäuseboden, verdeckt also den Blick auf das El Primero 3620 SC mit 60 Stunden Gangreserve. Alle Bänder verfügen über das von Zenith entwickelte Schnellwechselsystem, mit dem sich Bänder ohne Werkzeug tauschen lassen.

Beide Modelle verfügen über eine farblich passende Datumsscheibe und ein Zifferblatt mit sternförmigen Vertiefungen.

Fazit: Es ist an sich schon mehr als erfreulich, dass Zenith endlich wieder eine Taucheruhr im Sortiment führt, die den Namen auch verdient. Dazu kommt, dass in der kleinen Gruppe von Taucheruhren mit Hochfrequenz-Werken (nebst Grand Seiko, Seiko, Longines und Blancpain) nun endlich auch die Marke wieder vertreten ist, die das Thema über Jahrzehnte dominiert hatte. Der Listenpreis von CHF 10’900.00 ist – nachdem alle drei Bandoptionen im Lieferumfang enthalten sind – grundsätzlich nachvollziehbar, die Uhr erfüllt sämtliche Kriterien, die ein Sammler an eine sportliche Luxusuhr mit Drehring und Manufakturkaliber stellt. Und sieht am Arm schlicht und einfach extrem gut aus. Damit zu den Bildern (Grossansicht nach Klick):

Technische Daten Defy Revival versus Extreme Diver

ModellDefy Revival A3648Defy Extreme Diver
Ref.03.A3648.670/21.M364895.9600.3620/21.I300
Lancierungsjahr:20242024
Gehäuse:37 mm grosses Edelstahlgehäuse, bis 600 Meter wasserdicht, einseitig drehbare Lünette mit Saphirglaseinsatz43 mm (42,5 mm) grosses Titan-Gehäuse (Grade 5), bis 600 Meter wasserdicht, einseitig drehbare Keramik-Lünette
Werk:Elite 670 mit 50 Stunden Gangreserve, 28’800 VpH (4 Hz)El Primero 3620 SC mit 60 Stunden Gangreserve und Silizium-Spirale, 36’000 VpH (5 Hz)
Band:Edelstahlarmband mit FaltschliesseTitanarmband, Kautschuk- und einteiliges Stoffarmband aus recycelten Fischernetzen
Varianten:Blau: 95.9601.3620/51.I301
Schwarz: 95.9600.3620/21.I300
Preis:CHF 7’400.00CHF 10’900.00

In Bewegung gibt’s die Defy Extreme Diver hier zu sehen: Link.

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