Zum 60jährigen Jubiläum der Bathyscaphe brachte Blancpain an der Baselworld 2013 bekanntlich eine Neuauflage der charakteristischerweise mit Datum ausgestatteten Taucheruhr auf den Markt, und zwar in zwei Gehäusegrössen, 38 und 43 mm, letzere wahlweise mit einem Gehäuse aus Edelstahl oder mit einer keramisierten Titanlegierung (Ref. 5000-12C30-NABA) erhältlich. Während die Edelstahl-Variante bis heute in der Fifty Fathoms-Kollektion der Marke zu finden ist, wurde die hier gezeigte, mattgraue Gehäuse-Option nur wenige Monate im Angebot geführt und durch ein Modell mit einem Gehäuse aus regulärem Titan ersetzt (seit 2021 erstmals mit einem Gehäuse aus Grade 23 und gebürstetem Zifferblatt). Keramik als drittes, bis heute verfügbares Material folgte im 2014 mit der Lancierung der Bathyscaphe Chronographe Flyback.

Warum Blancpain dieses Modell damals so schnell wieder aus dem Angebot genommen hatte, ist nicht ganz klar, aber praktisch alle Theorien haben direkt oder indirekt mit der wohl unerwartet aufwändigen Produktion des Gehäuses zu tun, das entweder in einer hohen Ausschuss-Rate, respektive einem komplexen Herstellung-Prozess und damit unweigerlich zu einem unvorteilhaften Einfluss auf den Listenpreis der bis 300 Meter wasserdichten Uhr geführt hätte. Zum Vergleich: IWC brachte die Aquatimer mit dem hauseigenen Ceratanium-Gehäuse im Jahr 2017 auf den Markt, und zwar in einer auf auf 50 Stück limitierten Version mit Ewigem Kalender, bevor die Produktion sukzessive hochgefahren und auf weniger teure Modelle erweitert worden ist.
In den zehn Jahren seitdem diese Uhr lanciert worden ist, sind mir genau drei Stück davon in freier Wildbahn begegnet, zwei in den USA, und eine am Arm eines Mitarbeiters von Blancpain, womit klar sein dürfte, dass es sich hier um eine der mit Abstand seltensten Varianten der Bathyscaphe handelt, und gleichzeitig auch um eine der kuriosesten, nachdem es sich nicht um eine einzeln nummerierte Sonderedition wie bspw. der auf 25 Stück limitierten Sylt-Edition von 2022 (Ref. 5000-1253-H52A) gehandelt hat. Wieviele der hier gezeigten Uhr mit dem Gehäuse aus „ceramized Titanium“ schlussendlich den Weg zu den Kunden gefunden haben, ist ebenfalls nicht abschliessend bekannt, aber es dürften in der Tat nur wenige gewesen sein. Und die sehen auch heute noch ziemlich gut aus, vor allem durch die Kombination des grünen NATO-Bandes mit dem mattgrauen Gehäuse. Werk ist auch hier das 1315 mit 120 Stunden Gangreserve, theoretisch sichtbar dank Glasboden, aber hier natürlich hinter dem Durchzugsband. Und damit zu den Bildern (Grossansicht nach Klick):






Mehr über die Bathyscaphe gibt’s hier.