Zeitgleich mit der siebten Ausgabe der WatchTime New York* (21. bis 23. Oktober 2022) fanden in der vergangenen Woche sowohl das Global Meetup von RedBar (19. bis 21. Oktober 2022) als auch die Wind Up Watch Fair (21. bis 23. Oktober 2022) – heuer erstmals an neuer Location – sowie zahlreiche kleinere Events in New York statt, wodurch die Metropole an der Ostküste Amerikas für ein paar Tage zur unangefochtenen Hauptstadt der Uhren-Industrie wurde.
Zwei komplementäre Grossanlässe für Uhren-Sammler
Während die WatchTime New York in der Gotham Hall als Premium-Event traditionell eher eine Bühne für Marken wie A. Lange & Söhne, Blancpain, Breguet, Chopard, Ferdinand Berthoud, Laurent Ferrier, Greubel Forsey, MB&F, Voutilainen oder Glashütte Original bietet, ergänzt die von Worn & Wound organisierte Wind Up Watch Fair das Angebot mit Microbrands, Start-Ups und Marken im tieferen und mittleren Segment (die Schnittmenge zwischen den beiden Anlässen stellten Oris und G-Shock dar, die erneut an beiden Events teilgenommen hatten). Kurz gesagt: für Uhren-Begeisterte bot New York letzte Woche für ein paar Tage alles, was das Hangelenk begehren könnte. – Und noch einiges mehr: Kari Voutilainen, Vianney Halter, Max Büsser, Robert Greubel, Christine Hutter (Moritz Grossmann), Claude Greisler und Serge Michel (Armin Strom), Rolf Studer (Oris) und Carlos Rosillo (Bell & Ross) waren zur WatchTime New York angereist (Rosillo wählte den Anlass gar für den globalen Launch der BR-X5), Jupp Philipp (Fortis) und Raphael Granito (Formex) waren an der Wind Up zu finden.
Mit der Wild One von Norqain, dem SeaQ Chronographen von Glashütte Original oder den Prospex U.S. Special Editions von Seiko gab’s gleich mehrere US-Premieren an der WatchTime New York, woduch unter anderem auch der SeaQ Chronograph endlich hier auf Diveintowatches.com vorgestellt werden kann.

Ein paar Blocks weiter unten an der Wind Up war das Thema Taucheruhr sogar noch etwas breiter vertreten: Bulova, Citizen, Fortis, Formex, Oris waren mit Vollsortiment vor Ort, dazu kamen Anbieter wie Benrus, Christopher Ward, MKII, Serica oder Zodiac, die man ja leider hierzulande eher selten sieht respektive vor die Kamera oder in die Hand kriegt. Stichwort selten: mit der auf 250 Stück limitierten Aquis Payoon Limited Edition sorgte Oris definitiv für eine angenehme Überraschung – das Modell mit dem hauseigenen Cal. 400 ist streng genommen eher für den thailändischen Markt bestimmt.
Der grosse Abwesende war überraschenderweise Grand Seiko: das japanische Unternehmen verfolgt mit dem GS9 Club derzeit einen eigenen Event für Sammler am 18. November und blieb der WatchTime New York zum ersten Mal seit 2015 fern (dafür rutschte Seiko in die Haupthalle nach). Ebenfalls nicht ganz nachzuvollziehen war vor diesem Hintergrund der Entscheid der Dubai Watch Week, kurzfristig im September noch das Horology Forum in New York im Alleingang zu stemmen.

Das nächste Highlight: der GPHG goes West
Dafür kommt der Grand Prix d’Horlogerie de Genève (GPHG)** sowohl mit den nominierten als auch den zu diesem Zeitpunkt bereits ausgezeichneten Uhren (nach der Preisverleihung in Genf am 10. November 2022) vom 1. bis 4. Dezember 2022 zu Watches of Switzerland an der Greene Street, womit der wichtigste Award der Industrie endlich auch im wichtigsten Exportmarkt der Schweizer Uhrenindustrie präsent sein wird. Damit dürfte sich die Uhrenwelt nach der Aufgabe der Baselworld in naher Zukunft vor allem auf Genf (Watches & Wonders, GPHG, Only Watch und Geneva Watch Days), Dubai (Dubai Watch Week) und New York (WatchTime New York) fokussieren, wobei im Falle von New York nun definitiv so etwas wie eine Fashion Week für die Uhrenindustrie entstanden ist.
Und wem das alles dann doch etwas zu weit ist: mit der WatchTime Düsseldorf kommen vom 27. bis 30. Oktober 2022 Marken wie Bell & Ross, Formex, Fortis, Oris, Omega und Zenith (beide mit Pletzsch), Sinn und Titoni in die Rheinterrasse.
Mehr zum Thema: Foto-Report WatchTime New York / Foto-Report Windup Watch Fair
* Quasi als „Full Disclosure“ – die WatchTime New York wird seit 2015 von Ebner Publishing International in New York verantwortet; der Verlag ist Arbeitgeber des Betreibers hier, der zudem (**) als Mitglied der Academy des GPHG zudem auch entfernt mit dem Award zu tun hat.