Während das Bieler Uhren-Startup Horage schon seit ein paar Jahren regelmässig für Werke-Innovation sorgt, bietet die neue Supersede GMT nebst dem Cal. K2 mit Micro-Rotor nun auch äusserlich einen mehr als guten Grund, beides hier kurz vorzustellen. Anmerkung: die hier veröffentlichten Bilder zeigen allesamt Vorserien- oder Testmodelle, die sich in mehreren Details (beispielweise Faltschliesse) vom Endprodukt unterscheiden, zudem verfolgt Horage einen sehr demokratischen und inklusiven Entwicklungsprozess, bei dem die Meinung der Kunden laufend einfliesst (so haben 66,5% der Nutzer für ein komplett mattiertes Edelstahlband gestimmt).
Fangen wir beim Herz der Uhr an: Das mindestens bei der Partie mit den Genfer Streifen handfinissierte und Chronometer-zertifizerte Werk mit automatischem Aufzug und 25’200 Halbschwingungen bietet stattliche 72 Stunden Gangreserve. Ankerrad und Spirale sind aus Silizium. Dank Micro-Rotor beträgt die Bauhöhe des Werks für die Supersede GMT nur 3,6 mm, der Durchmesser beträgt 30 mm. Dazu kommt ein vergrössertes Datum (hier mit Fenster bei 3 Uhr), eine Gangreserve-Anzeige bei 12 Uhr und eine 24h-Tages- und Nacht-Anzeige bei 9 Uhr. Der zentrale GMT-Zeiger lässt sich unabhängig über die Krone stellen, und – was oft die grösste Herausforderung bei Werken mit dezentraler Schwungmasse ist – die Aufzugseffizienz scheint laut Horage hoch: „1 hour of wearing under normal activity equates to approx. 10 hours of power reserve generation.“ Horage bewirbt das im 2015 gestartete K2 zudem als das „most accessible Swiss Micro-Rotor GMT“ Werk.
Fast noch wichtiger aber: während Werke mit Micro-Rotor unter Mechanik-Liebhabern und Sammlern als besonders attraktiv gelten, maximiert die Kombination mit GMT, Grossdatum und Gangreserve auch gleich den Praxis-Nutzen. Damit zur Uhr:
„Verpackt“ wird das K2 aktuell in die Supersede GMT, einer 39,5 mm grossen und (dank der Werk-Architektur) 9,85 mm flachen Uhr mit einer Länge von knapp 46,3 mm. Dank einseitig rastender Lünette, verschraubter Krone und 200 Meter Wasserdichtheit also nicht nur eine Reise-, sondern auch gleich noch Taucheruhr. Was dabei besonders auffällt: die trapezförmige Lünette wird dank der seitlichen Riffelung (die bei den Serienuhren noch etwas markanter werden dürfte) und der abwechselnd polierten (0 bis 15 Minuten) und satinierten, vertieften Oberflächen (15 bis 60 Minuten) zu einem integralen Design-Bestandteil, fast schon wie bei der „fluted“ Lünette einer Rolex Datejust. Entsprechend wirkt die Uhr am Handgelenk eleganter, als die ersten Renderings vermuten liessen. Dass es einen angenehm grossen Sichtglasboden dazu gibt, dürfte wiederum den Mechanik-Liebhabern zu Gute kommen.
Während die weisse Datumsscheibe bei der hier gezeigten schwarzen Zifferblattversion einen etwas harten Kontrast bietet, zeigt die weisse Umsetzung in dieser Hinsicht wenig Schwächen (dafür ist der skelettierte GMT-Zeiger schlechter unterscheidbar). Überhaupt merkt man, dass Horage nach der technischen Kompetenz nun auch das Thema „Design“ stärker ausbaut: Während frühere Modelle vor allem den Antrieb inszenierten, balanciert die Supersede Design und Mechanik bedeutend besser, laut Horage dank der erstmaligen Zusammenarbeit mit Thomas Funder, „a Dane that calls Zurich home. Thomas has been a part of many contemporary Swiss watch projects and most notably known for Rec Designs and SevenFriday projects.“
Aktuell zeichnen sich vier Zifferblätter ab: Blau, weiss, schwarz und weiss, Interessenten werden sich aber in allen Fällen noch etwas gedulden müssen: Die erste Charge zu einem Preis von CHF 4’500.00 ist auf November 2022 terminiert (die Bestellphase dafür bereits geschlossen), das nächste Bestellfenster zu CHF 4’900.00 ist laut Horage im März 2022 und auf Dezember 2022 geplant. Bilder (Grossansicht nach Klick):
Mehr Informationen zum K2 und zur Supersede gibt’s hier.