Revisited: Citizen Promaster 1000M Pro Diver

Im Jahr 2002 hatte Citizen mit der Promaster Professional Diver 1000M (Ref. NH6930-09FB) eine im wahrsten Sinne des Wortes kompromisslose Extrem-Taucheruhr mit Automatik-Werk lanciert, die – in Anlehnung an Japans berühmtestes Kaiju – unter dem Spitznamen „Autozilla“ umgehend eine kleine aber eingeschworene Fangemeinde unter Uhrensammlern fand. Die 48 mm grosse und zwischenzeitlich nicht mehr im Sortiment geführte Taucheruhr kombinierte gleich mehrere Besonderheiten: Erstens lässt sich der Drehring zur Reinigung ohne Werkzeug entfernen, zweitens liegt die Krone bei 9 Uhr, und drittens stecken von Heliumventil, gehärtetem Titan-Gehäuse bis zum verstärkten Band mit Sicherung und voller Gehäuse-Integration allerhand technische Innovationen in dem ungewöhnlich gestalteten Modell. Ergo war es damals fast schon Ehrensache, die japanische Ausnahmeuhr für diveintowatches.com auf Herz und Nieren zu prüfen, auch wenn das ursprünglich nur für den Heimmarkt (JDM) gedachte Stück dazu erst den Weg in die Schweiz finden musste.

Die Citizen Promaster 1000M Pro Diver in ihrem Element.

Im Jahr 2005 gab’s endlich Gelegenheit, die Promaster zu testen – und zwar sowohl über als auch unter der Wasseroberfläche. Aber weil auch der ausführlichste Test immer nur eine Momentaufnahme sein kann, die Uhr auch heute noch als spannende Exotin gelten darf und es nach 16 Jahren noch ein paar zusätzliche Erkenntnisse gibt, die bestätigen, dass Citizens Overengineering mehr als berechtigt war, macht es Sinn, diese Langzeiterfahrungen hier auch noch kurz zusammenzufassen und der Promaster 1000M nochmals einen kurzen Beitrag zu widmen:

  • Das Band: der vielleicht grösste damalige Kritikpunkt an der Uhr, nachdem die (wenn auch genialen) proprietären Anstösse automatisch die Ersatzteilversorgung beeinträchtigen (was sogar zur Herstellung von Adaptern durch Drittanbieter geführt hatte). Nichtsdestotrotz hat das Polyurethan-Band die letzten 16 Jahre problemlos überstanden, während manches Produkt der Konkurrenz aufgrund Alterung Bruchstellen gekriegt und sich verabschiedet hat.
  • Die Oberflächenbeschichtung: Citizens Duratect hat ebenfalls Wort gehalten, die (mit 19 mm Bauhöhe von Natur aus sehr exponierte) Uhr hat weiterhin nirgendwo einen Kratzer, weder auf der Schliesse, noch auf dem Gehäuse oder Drehring.
  • Die Leuchtmasse: selbes Bild hier, die Promaster leuchtet Euch noch am Ende einer Nacht mehr als ausreichend.

Insgesamt hat die Promaster 1000M die letzten 16 resp. 19 Jahre also praktisch unbeeindruckt weggesteckt, was in mehrfacher Hinsicht beachtlich ist. Das Design ist auch aus heutiger Sicht noch modern, und passt wie wenige andere Uhren zu einem Taucheranzug. Die Möglichkeit, die Lünette zu entfernen, hat sich retrospektiv als nett, aber gleichzeitig auch nicht wirklich notwendig erwiesen, was unter anderem auch vom Nachfolgemodell, der 2017 lancierten Promaster Professional Diver 1000M mit Eco-Drive (Ref. BN7020-17E), bestätigt wurde, die anstelle dessen mit einer Drehringsperre ausgerüstet worden ist.

Der Nachfolger der Promaster 1000 brachte eine Drehringsperre in die Kollektion und ersetzte das mechanische 8203 durch das J210 mit Eco-Drive und Gangreserveanzeige (über zwei Jahre bei voller Ladung).

Das verbaute Citizen 8203 mit Tages- und Datumsanzeige hat sich wie erwartet als so robust wie einfach erwiesen, zeigt aber auch, dass die Gehäusekonstruktion an sich im Zentrum der Bemühungen gestanden hat. Und mit Blick auf diese Konstruktion muss einmal mehr erwähnt werden, dass die Uhr – trotz des vierstelligen damaligen Preises – eigentlich ein Schnäppchen war. Und damit zu einer Auswahl von neuen Bildern einer mittlerweilen 16jährigen Uhr (Grossansicht nach Klick):

Die ausführliche Review aus dem Jahr 2005 gibt’s hier.

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