Nach der Antarctic und der Chronomaster bringt das Team hinter der im 2020 reanimierte Nivada Grenchen auf Sommer 2021 die Depthmaster zurück. Ein Trockentauchgang mit der Neuauflage einer der ersten Uhren, die bis 1’000 Meter Wasserdichtheit geboten hat.
Comeback des Tiefseetauchers aus den 60er-Jahren
Die um 1964 eingeführte Depthmaster von Nivada (Ref. 650) verfügte über ein kompaktes, 38 mm grosses und 12 mm hohes Monobloc-Gehäuse mit 3,4 mm dickem Glas. Gemeinsam mit der Depthomatic mit Tiefenmesser (Ref. 651) und der Chronomaster (Ref. 652) stellte das Trio die damalige Taucheruhren-Kompetenz der Grenchner Uhrenmarke dar. Das Gehäuse der Depthmaster wurde – wie damals nicht unüblich – von mehreren Marken gleichzeitig verwendet, darunter Sandoz, Orient und eben Nivada, und gilt als eines der ersten, das offiziell bis zu einer Tiefe von 1’000 Metern getested worden ist.
Im Vergleich zum historischen Vorbild verfügt die neue Depthmaster über ein Saphirglas, ein automatisches Heliumventil bei 9 Uhr, Schraubboden und 1 mm mehr Durchmesser und Höhe, zudem dürfte die Lünette mit 120 Klicks feiner getaktet sein. Geblieben ist die Wasserdichtheit von 1’000 Metern und der typische Look der 60er.

Ebenfalls kann heute zwischen einer Vielzahl von Lünetten, Zeigern und Zifferblättern gewählt werden, womit es müssig ist, die hier gezeigte Version (ref. 14104A02) wegen des fehlenden Leuchtdreiecks bei 12 Uhr zu kritisieren, es gibt schliesslich genügend Alternativen. Nivada bietet aber auch bei den Bändern (Stahl, Leder oder Kautschuk) aktuell für jeden Geschmack etwas, wobei die Kombination mit dem Tropic-Band dem Original am nächsten kommt.

Das hier gezeigte Zifferblatt hat von Sammlern den Spitznamen „Pac-Man“ erhalten (siehe die 6-Uhr-Markierung) und ist alternativ mit Vintage Lume und als No-Date Version erhältlich, wobei bei letzterer die stilisierte 3 für manchen etwas Overkill bedeuten könnte. Alternativ steht aber auch eine Option mit serifenlosen Zahlen zur Verfügung. Aus persönlicher Sicht stellt die hier gezeigte Zifferblatt-Version mit weisser Leuchtmasse, Datumsfenster und schwarzem Band eine der attraktivsten Umsetzungen dar. Im Innern tickt in allen Fällen ein SW200-1 von Sellita.

Beim Gehäuse-Finish ist man ebenfalls einen Schritt weiter gegangen und wechselt zwischen satinierten und polierten Flächen ab. Etwas schlicht ist allenfalls der Gehäuseboden ausgefallen, andrerseits ist die Depthmaster mit einem Listenpreis von CHF 920.00 aber auch recht kompetitiv positioniert.
Einziger Anlass zu objektiver Kritik: die 15-Minuten-Markierung des Drehrings ist nicht auf einer Linie mit dem Datumsfenster, respektive dem Index bei 3 Uhr.
Fazit: Die Depthmaster ist einerseits eine mehr als treue Neuauflage einer Taucheruhr aus den 60er-Jahren, die dank des Kissen-förmigen Gehäuses und der langen Bandanstösse heute recht eigenständig wirkt. Dazu kommt andrerseits ein recht zurückhaltender Durchmesser unterhalb der 40-mm-Grenze, der für praktisch alle Handgelenke funktioniert, ohne dabei auf Wasserdichtheit zu verzichten. Unter dem Strich also ein sehr gelungenes Paket zu einem attraktiven Preis. Bilder (Grossansicht nach Klick):
Technische Daten
Anbieter: | Nivada Grenchen |
Modell: | Depthmaster |
Ref.-Nr.: | 14104A02 |
Lancierungsjahr: | Angekündigt im 2020, ausgeliefert per Sommer 2021 |
Gehäuse: | Bis 1’000 Meter wasserdichtes Edelstahlgehäuse mit Schraubkrone und -Boden, Saphirglas, einseitig drehbare Lünette (120 Klicks). Abmessungen: Ø 39 mm, Bauhöhe 13 mm, Länge: 47 mm |
Werk: | Sellita SW200-1 |
Band: | Kalbslederband mit Dornschliesse, 20 mm Bandanstossbreite |
Varianten: | Mehrere Zifferblatt-Typen, Lünetten und Zeiger, wahlweise mit Vintage Lume und als No-Date Version erhältlich |
Preis (2021): | CHF 920.00 / €850.00 |