Seiko: Turtle mit Sehschwäche

Ein Blick auf die Seiko-Website offenbart momentan gleich ein paar nennenswerte Neuheiten: Von der neuen Sumo gibt’s mit der SPB125J1 nun ebenfalls eine Black Edition (€850.00). Die limitierte Auflage dürfte mit 7’000 Exemplaren wohl kaum unmittelbar zu Engpässen führen (dafür dürfte die auf 600 Stück limitierte SLA035J1 schwierig zu kriegen sein). Erneut überraschend ist der Einsatz von Vintage Lume auf dem doch eher modernen Modell. Im Innern der 45 mm grossen Taucheruhr kommt wie schon bei der SPB101J1 und SPB103J1 das neue 6R35 Kaliber zum Einsatz, bei der 44 mm grossen SLA035J1 wie gewohnt das 8L35 (€3’000.00).

Drei neue Turtles bringen Saphirglas und Keramik in die Kollektion, hier abgebildet die für den Export bestimmte SRPE03 mit Stahlband und schwarzem Zifferblatt mit Waffelmuster (in Japan als SBDY049 geführt).

Etwas weitreichender sind die Veränderungen bei der neuen, unter dem Spitznamen „King Turtle bekannten Uhr: Mit der SRPE03 (schwarz) und der SRPE05K1 (olivegrün) kommt u.a. ein neues Waffelmuster auf dem Zifferblatt zum Einsatz, das man traditionell eher der Royal Oak zugestanden hätte.

Ein neues Muster auf Zifferblatt und Lünettenrand, goldfarbener Text und Sekundenzeiger, Keramik-Insert, Saphirglas und eine überdimensionierte Datumslupe gehören mit zu den Gründen, die zum Spitznamen „King Turtle“ geführt haben.

Etwas gewöhnungsbedürftiger ist die neue, rechteckige Datumslupe, die bei der Tages- und Datumsanzeige des 4R36 doch recht viel Platz auf dem Glas (neu Saphir) einnimmt. Das selbe Update erhielt auch die neue „Save the Ocean“ Sonderauflage der Reihe: die SRPE07K1 kommt ebenfalls mit Lupe (sowie wie gewohnt mit Haifischflosse auf Sekundenzeiger und Zifferblatt).

Die blaue „Save the Ocean“ Sonderauflage (SRPE07K1) begnügt sich mit Lupe, Saphirglas, neuer Lünette und Keramik-Insert und führt das Haifischflossen-Design (Zifferblatt bei 8 Uhr und Sekundenzeiger) weiter.

Positiv bei der SRPE07K1 ist die farbliche Anpassung der beigen Leuchtmasse mit den Ziffern auf dem Drehring, das Upgrade auf Keramik-Inserts und die etwas markantere Lünettengestaltung, die das Waffelmuster aufnimmt. Ebenfalls erfreulich ist der Einsatz einer Leuchtperle in der Keramik-Lünette (statt eingelegter Leuchtmasse).

Alle drei King Turtles sind mit 45 mm Durchmesser und 13.2 mm Bauhöhe insgesamt 0.2 mm flacher als die regulären Modelle. Die drei Uhren sind mittlerweile im Fachhandel erhältlich, Preise starten bei €599.00 (also €200.00 mehr als bei den Modellen mit Hardlex-Glas). Insgesamt hat Seiko damit zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: die kontinuierliche Höher-Positionierung von Prospex und die weitere Anpassung an die Kundenerwartungen. Aus persönlicher Sicht sind die Veränderungen grundsätzlich begrüssenswert, die Lupe ist aber eher ein Overkill, auch wenn man sie am Arm relativ schnell übersieht. Weitere Bilder (Grossansicht nach Klick):

Last but not least gibt’s mit der SRPE09K1 auch noch eine Monster „Save the Ocean“ Sonderauflage. Ebenfalls mit Lupe.

2 Kommentare

  1. Ich werde es wohl nie verstehen bei Seiko. Auf deinen Bildern der schwarzen Turtle steht „MOV’T JAPAN“ auf dem Zifferblatt. Beim selben Modell im Bericht von watchchronicler.com steht „MADE IN JAPAN“ auf dem Zifferblatt.
    Warum machen die das und wo werden die „MOV’T JAPAN“ gemacht?
    Einen geruhsamen Sonntag wünsche ich dir.
    Gruss
    Reto

    1. Hi Reto,

      völlig legitime Anmerkung, die bei mir dank gelegentlichem Tunnelblick (respektive einer gewissen Déformation professionnelle) und recht hohem Volumen an Beiträgen über die japanische Marke manchmal etwas in den Hintergrund rückt.

      Die Antwort ist so einfach wie kompliziert: Seiko produziert gewisse Uhrenmodelle in unterschiedlichen Ausführungen (bspw. unterschiedliche Sprachen für die Wochentage für unterschiedliche Märkte, also Japanisch/Englisch oder English/Arabisch) an unterschiedlichen Standorten (eine Referenz wie die grüne SRPE05K1 stammt laut Buchstabencode “K” aus koreanischer Produktion resp. Assemblage und wurde in diesem Fall hier für den US-Markt gemacht). Insofern hast Du auf einer anderen Seite vermutlich ganz einfach ein die Bedingungen für ein “Made in Japan” erfüllendes Modell gesehen, hier siehst Du indes ein in den USA fotografiertes Modell, bei dem lediglich die Herkunft des Werkes als Qualitäts-Merkmal betont wird.

      Das war die einfache Erklärung. Etwas komplizierter wird’s dann im Detail:

      Für gewisse Käufer gilt ein in Japan für Japan bestimmtes Produkt (sog. “JDM”, Japan domestic market) als begehrenswerter, manchmal verwendet Seiko zwei unterschiedliche Referenz-Systeme (bspw. “SBDX…” versus “SLA…”) für die selbe Uhr, manchmal verzichten Landesniederlassungen darauf (wie gelegentlich Seiko USA), die Endungen “J1” (Japan) oder “K1” (Korea) bei den Referenz-Nummern auszuweisen, dann sieht man nur eine Referenz-Nummer im Stile von „SRPD21“.

      Nochmals etwas konkreter: Die schwarze “King Turtle” gibt’s als SBDY049 in Japan, in den USA als SRPE03). Und schon kämen wir zu ersten Abweichungen: Die Uhr wird also einerseits als SBDY049 mit „Made in Japan“ Schriftzug auf dem Zifferblatt geführt, in den USA als SRPE03 mit „Mov’t Japan“ (inkl. unterschiedlicher Tagesscheiben), obschon die Uhr für die USA vermutlich in Korea gefertigt wurde. Um das Ganze nun noch komplizierter zu machen, gibt’s mit der SRPE03K1 bereits eine Samurai mit dieser Nummer, womit das fehlende „K1“ bei der King Turtle zu erklären wäre – man ist sich da mit dem eigenen System offenbar selbst in die Quere gekommen. Kein Wunder also, kriegen die Uhren schnell Spitznamen – viel einfacher zu managen. 😉 Ursache bei solchen Fällen kann sein, dass ein vorerst nur für den japanischen Markt bestimmtes Modell nach Feedback der Märkte international übernommen wird.

      Kurz gesagt: selbe Uhr, selbe Marke, nicht unbedingt selber Produktionsstandort oder Verkaufsort.

      Ich hoffe, dass das Ganze damit etwas klarer geworden ist.

      Liebe Grüsse

      rr

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