Für heute geht’s einmal ganz tief in die Gerüchteküche, nachdem sich Seikos Produktpolitik der letzten Jahre alles andere als vorhersehbar erwiesen hat. Fakt ist, dass seit 2018 die reguläre Marinemaster 300 mit dem 8L35 Werk nicht mehr länger die Bezeichnung „Marinemaster“ auf dem Zifferblatt trägt.

Wir wissen auch, dass seit Basel 2018 derzeit nur ein Modell dieser Bauform offiziell in der Prospex-Kollektion aufgeführt ist, die auf 1’968 Stück limitierte SLA019 „1968 Automatic Diver’s Commemorative Limited Edition“ mit Saphirglas, grünem Zifferblatt und farblich passender Drehringeinlage aus Zirkonkeramik (Preis: EUR 3’200.00). – Selbstverständlich dürften noch SBDX017 im Handel verfügbar sein, aber wir richten für diesen Post den Blick für einmal ganz nach vorne.
Parallel dazu wurde mit der SLA025 eine auf 1’500 Stück limitierte „1968 Automatic Diver’s Re-creation Limited Edition“ mit dem 8L55 Hi-Beat als Top-Modell der Reihe lanciert (Preis: EUR 5’500.00) und am unteren Ende der Skala ein vereinfachtes Modell in zwei Ausführungen (SPB077J1 und SPB079J1) präsentiert, das dem Original von 1967/68 zwar optisch nachempfunden ist, aber einen dreimal tieferen Listenpreis hat. Unterschied: Eine von 300 auf 200 Meter reduzierte Wasserdichtheit, ein angepasster Zeigersatz (wie schon bei der SPB051J1 von 2017), ein herkömmliches, mehrteiliges Gehäuse, und als Werk gibt’s das einfachere 6R15 (EUR 1’050.00 resp. EUR 900.00 für die Version mit Kautschukband). Gerüchten im Netz zufolge wissen wir, dass von der „Baby Marinemaster“ bereits eine Sonderedition mit blauem Blatt im Anmarsch ist:

Womit sich folgendes Bild ergibt:

Ebenfalls ist mit der SLA023 eine blaue Zifferblattversion (inkl. farblich passender Keramik-Lünette) des 300 Meter Modells absehbar, die preislich ähnlich wie die SLA19 liegen dürfte/müsste. Ob dieses Modell limitiert sein wird, ist derzeit noch unklar. Noch unklarer (aber grundsätzlich völlig plausibel) ist die bevorstehende Lancierung eines baugleichen Modells mit schwarzem Blatt und schwarzer Keramiklünette, das derzeit als SLA021 in Foren rumgereicht wird. Und um das Ganze noch etwas komplizierter zu machen: die auf 428 Stück limitierte SLA027 für den thailändischen Markt kommt zeitgleich mit anderem Zeigersatz, blauem Zifferblatt mit zweifarbigen Indexen und einer blauen Lünette aus Metall.
Werfen wir nun einen noch tieferen Blick in die Kristallkugel: Grundsätzlich müsste im untersten Segment der Familie (auf Basis Kal. 6R15) mindestens noch eine PADI-Version zu erwarten sein, weitere Farben sind ebenfalls denkbar. Im mittleren Segment wäre, wie bereits erwähnt, ein Basismodell mit schwarzem Blatt und schwarzer Lünette nur konsequent; die Frage dabei ist, ob die Limitierungen beibehalten werden, wann diese lanciert werden und welche Farben nebst grün, blau und schwarz noch alles anstehen.
Beim Spitzenmodell, der SLA025, gibt’s mindestens drei Thesen:
- Beim thematisch vergleichbaren Modell aus 2017, der SLA017J1, hatte Seiko glücklicherweise bislang der Versuchung widerstanden, ein baugleiches Modell in anderen Farben zu lancieren. Somit würde die SLA025 mit Hi-Beat-Werk momentan der unangefochtene Spitzenreiter (ausserhalb der Grand Seiko Kollektion) bleiben.
- Bei der 2015 lancierten Marinemaster 1000 (SBEX001) mit dem selben Werk wurden in relativ kurzer Folge mindestens zwei weitere Editionen nachgeschoben (bspw. SBEX005), was einen negativen Effekt auf den Werterhalt der Uhr haben könnte. Die Grand Seiko Taucheruhr aus 2017 wurde ebenfalls in zwei Versionen lanciert.
- Eine Neuauflage des optisch identischen 1967er Modells könnte in Form einer SLA02x mit dem einfacheren 8L35 Werk (und zu einem reduzierten Preis) sowohl nach oben wie unten massive Konkurrenz schaffen, mit entsprechender Konsequenz für die Preisentwicklung.
Persönlich hoffe ich auf Option 1 und auf nicht allzu viele Ausführungen in der Mitte – da wäre das Einstiegssegment deutlich besser für Artenvielfalt geeignet, und die Sammler resp. Erstkäufer der teureren Uhren weniger stark von betroffen.
Andere Meinungen?