Baselworld 2018: Best in Show

Die Baselworld 2018 wird definitiv nicht als die best besuchte resp. ausgebuchte Ausgabe der weltgrössten Uhrenmesse in die Geschichte eingehen, die anwesenden Hersteller haben es indes vortrefflich verstanden, Uhrenneuheiten zu präsentieren, die kommerziell vielversprechend sind, resp. oftmals direkt aus Kundenfeedbacks entstanden sind und erstaunlich oft mit einem vernünftigen Preis kommen.

Im Taucheruhrenbereich fiel insbesondere auf, dass eine noch stärkere Rückbesinnung auf Designs der 60er- und 70er-Jahre stattgefunden hat, was aus Sicht des nostalgischen Uhrenträgers zwar schön, mit Blick auf die Entwicklung der Kategorie aber auch etwas bedrückend ist. Insofern präsentiert sich die Liste der Highlights gleichermassen auch als Tauchgang zurück zu den „Golden Years“ der Taucheruhr.

Die Topten 2018:

  • Blancpain Fifty Fathoms Bathyscaphe Day Date 70s – am Handgelenk die Uhr mit dem grössten Habenwollen-Potenzial, aufgrund der Limitierung auf 500 Stück aber allenfalls nicht ganz einfach zu kriegen.
  • Seiko Prospex Diver 300m Hi-Beat SLA025 – die definitive Rückkehr von Seikos erster 300m-Taucheruhr, aufgrund Schnellschwinger-Werk aber auch preislich ein rechter Brocken. Generell ist auch 2018 ein starker Jahrgang für Prospex-Fans.
  • Bulova Snorkel Diver Re-Issue – unwiderstehlicher Preis, teuflisch nahe am Original. Bulova hat hier alles richtig gemacht.
  • Oris Carl Brashear Chronograph – für Oris preislich fast schon etwas ungewohnt, aber angesichts des Erfolgs des Automatik-Modells nicht überraschend, dass das Unternehmen aus Hölstein hier mit etwas anderen Zahlen operiert.
  • Omega Seamaster 300 Diver – zum 25. Geburtstag präsentiert sich die 300er sanft erneuert und dürfte dadurch wieder häufiger an Handgelenken zu sehen sein; der hauseigenen Konkurrenz an Planet Oceans und Master Chronometern mag sie zwar auch nach dem Facelift kaum das Wasser reichen, der Einstieg fällt mit CHF 4’400 dafür umso überzeugender aus.
  • Longines Legend Diver PVD – der klassischen Taucheruhr mit innenliegender Lünette steht das kleine Schwarze gut, das neue Werk ebenfalls.
  • Doxa Sub 300T Divingstar „Poseidon“ – eine weitere gelungene Re-Edition mit Co-Branding (nicht abgebildet).
  • Tissot Seastar 1000 – der Font auf dem Drehring ist etwas arg gross geraten, insgesamt aber eine erneut interessante Neuinterpretation von Tissots Taucheruhr – und zeitgleich eine der wenigen Kandidatinnen für die Topten mit moderne(re)m Design.
  • Certina DS PH200M Re-Issue – die Marke hat endlich begriffen, dass man mit der eigenen Vergangenheit bislang nicht wirklich adäquat umgegangen ist; die PH200M ist ein vielversprechender Schritt in die richtige Richtung, die Lünetteneinlage aus Aluminium mutet noch etwas lieblos an.
  • Favre-Leuba bringt mit der Bathy Memodepth den obligatorischen Tiefenmesser zurück, beim Werk gibt’s Handaufzug im 48 mm Titan-Gehäuse.

Ein weiterer Trend: es gab wieder mehr Taucheruhren mit Komplikationen zu sehen, die nicht zwingend unter Wasser notwendig sind: Jahreskalender, Mondphase und mindestens zwei Tourbillons wurden vorgestellt.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

%d Bloggern gefällt das: