Rolex: Begegnung mit der Trieste

Wer sich für die Rekordfahrten der Trieste interessiert (und damit auch für die beeindruckende Rolex Deep-Sea Special), findet im Verkehrshaus Luzern nebst Uhr immerhin auch ein kleines Modell von diesem legendären Tauchgefährt, mit dem Auguste Piccard und dessen Sohn Jacques am 30. September 1953 auf ihrem ersten „richtigen“ Tauchgang bereits auf die Rekordtiefe von 3’150 Meter abtauchen sollten:

Und mit dem dann vor allem am 23. Januar 1960 Jacques Piccard und Don Walsh im Pazifischen Ozean auf die noch viel beachtlichere Rekordtiefe von 10’916 Meter im Marianengraben, der sogenannten Challenger-Tiefe, abtauchen sollten. – Die beiden stiessen dadurch als erste Menschen zu einer der tiefsten bekannten Stellen der Weltmeere vor und konnten zudem belegen, dass selbst in dieser Tiefe noch Leben (ausserhalb des Bathyscaphen) zu finden war. – Und sie sollten für 52 Jahre die einzigen Menschen sein, denen dieses Unterfangen gelang (die ganze Story gibt’s beispielsweise hier, oder wer etwas Zeit hat hier als Film:

Im Vergleich zu Luzern fast noch etwas attraktiver ist indes der Gang nach München: Im Deutschen Museum steht nämlich ein aufgeschnittenes 1:1 Modell der von der „Fried.Krupp“ gefertigten Beobachtungskugel (der obere, rötliche Teil war für den Auftrieb, der Zugang erfolgte durch den Turm senkrecht bis runter zur weiss angestrichenen Kugel).

Inkorrekt ist die Position des Bullauges, das nach unten zeigen müsste, während der linke Zugang eigentlich waagrecht stehen müsste. Dafür sieht man das gesamte Equipment, und damit auch zwei identische Longines-Stoppuhren, die direkt an die beiden Ballasttank-Ventile vor und hinter der Kugel gekoppelt waren sowie ein Chronometer von Movado, der bereits bei den Ballonflügen in die Stratosphäre, 1931 und 1932, benutzt worden war. So richtig spannend wird’s dann aber etwas weiter westlich:

Im National Museum der US Navy in Washington D.C. gibt’s nämlich nicht nur ein bedeutend besseres Modell zu sehen, sondern gleich dahinter vor allem auch the real deal:

Trieste_Navy_Museum_Washington_2014

Die Navy hatte die Trieste im Jahr 1958 für 250’000 Dollar für ihre eigenen Tiefsee-Experimente gekauft, was die Begleitung durch Walsh erklärt. Piccard selbst wurde nur wenige Tage vor der Fahrt als Teilnehmer bestätigt, nachdem ursprünglich Walsh und der wissenschaftliche Direktor des auf den Namen “Nekton” getauften Projektes, Andreas B. Rechnitzer, vorgesehen waren. Die Trieste blieb nach 1960 noch etwas länger im Einsatz der Navy und spielte eine zentrale Rolle bei der Lokalisierung der gesunkenen USS Thresher im Jahr 1963. Insgesamt wurden mit ihr 128 Tauchgänge bis zur Ausserdienststellung im selben Jahr unternommen.

Wer nun Lust gekriegt hat: Das Museum selbst, resp. je nach Wochentag das richtige Gate, ist etwas mühsam zu finden, da es sich etwas ausserhalb des Zentrums auf gesichertem Navy-Gelände befindet und man von einem/er Mitarbeiter/in abgeholt werden muss. Ausweis mitnehmen und frühzeitig abklären lohnt sich also.

Weitere Bilder:

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