Auf den Spuren (m)eines Namens…

Nein, keine Sorge – selbstverständlich fangen wir jetzt nicht damit an, das Schwerpunktthema von diveintowatches.com langsam in Richtung Taschenuhr zu verschieben. Aber als kleines Hobby-Projekt nebenbei habe ich die letzten Jahre immer wieder mal zu den weniger wasserdichten Zeitmessern geschielt, nachdem ich zufälligerweise über den Zifferblatt-Aufdruck “Ruegger” gestolpert bin.

Es gab scheinbar gleich mehrere Uhrmacher mit diesem Nachnamen, gegenüber dem ich ja schliesslich auch so etwas wie eine gewisse genealogische Verpflichtung habe, auch wenn meine direkteren Vorfahren mehr mit Käse denn Zeitmessung zu tun hatten. ;-)

Und zwar:

  • Jacques Ruegger (gemäss Suissemontre um 1800 bis 1840), ein Uhrmacher aus Genf in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit einer Vorliebe für Repetitionen und Kalender, der laut Antiquorum und LCdM zudem mit einer “early form of lateral lever escapement” Aufsehen erregt haben soll.
  • Jsaac resp. Isaac Ruegger, der etwas früher als Jacques Taschenuhren herzustellen schien, über den man aber sonst eher wenig findet, ausser vielleicht diesem Taschenuhrenwerk mit Alarm. Die verkürzte Schreibweise mit “J” macht die Unterscheidung zu Jacques zudem schwierig, wie dieser Zifferblattaufdruck einer anderen Uhr zeigt.
  • E.M. Ruegger, der gemäss Antiquorum in einem ähnlichen Zeitraum wie Jacques mit einer Niederlassung an der “56, rue Bel-Air” in Genf sowie einer zweiten in Paris auf die “production of high quality watches with enamelled cases painted by the most eminent craftsmen of Geneva” spezialisiert gewesen sein soll. Auch ihm wird von der selben Quelle eine Verbindung zu einer “early form of lateral lever escapement” zugeschrieben, was evtl. Zeichen für eine Verwechslung oder eine familiäre Verbindung sein könnte. Die eingangs gezeigte “early digital keywind” Uhr wird laut Ashland Investment “E.M. Ruegger a Geneva No. 5847” zugeschrieben.
  • Johannes Ruegger, nochmals einer mit “J” und laut Watch-Wiki resp. Jürgen Abelers “Meister der Uhrmacherkunst” ein “Uhrmacher in Genf während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts”. Er soll Gold- und Silbertaschenuhren, die meisten ebenfalls “mit Kalender oder Repetition” geschaffen haben.

Laut G.H. Baillies “Watchmakers & Clockmakers of the World” wiederum soll es zwei Rueggers gegeben haben: den bereits erwähnten E.M. Ruegger aus Genf, der um 1790 Taschenuhren fertigte, und…

  • S.M. Ruegger, der um 1823 in Paris Grossuhren mit mechanischen Musikspielwerken gefertigt haben soll. Hier liegt der Verdacht nahe, dass der o.e. E.M evtl. doch keine Pariser Niederlassung unterhalten hatte, sondern diese eben jenem S.M. gehörte.

Dieoben gezeigte “Montre à boîtier émailléé” ist übrigens wegen ihrer Emaille-Kunst im MIH ausgestellt und wird nicht E.M., sondern erneut “J. Ruegger, Genève, vers 1840” zugeschrieben. Sie zeigt das im Louvre ausgestellte Gemälde “Psyché et l’Amour” von François Gérard.

Unabhängig davon: Eigentlich stünde der Wiederbelebung der eigenen Uhrenmarke mit einer über 200jährigen Geschichte jetzt nichts mehr im Wege. ;-)

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