Wie schon in früheren Beiträgen erwähnt, die Engineer Hydrocarbon NEDU (Ref. DC3026A-SC-BK/WH und DC3026A-PC-BK/WH) ist eine jener Uhren, die irgendwie aus der Masse der in Basel gezeigten Uhren herausgestochen ist und es deshalb in die Topten geschafft hat. Höchste Zeit also, nach der Messehektik wie angekündigt nochmals einen etwas genaueren Blick zu riskieren.
Die markante Modellneuheit bezieht ihren Namenszusatz aus einer Kooperation mit…
‘The “Navy Experimental Diving Unit (NEDU)” is the unit of the United States Navy responsible for rolling out operational diving and decompression rules for the United States Armed Forces. It assesses the systems and procedures involved in surviving hyperbaric and diving environments.’
…und wartet mit durchwegs anständigen Zutaten auf: zivile 42 mm Durchmesser (ohne Krone) bei stattlichen 17.3 mm Höhe, 600m Wasserdichtheit, eine Keramiklünette, ein COSC-geprüftes Valjoux 7750, ein 3.7 mm dickes Saphirglas und vor allem die weltweit erste Aufzugskrone mit integriertem Heliumventil (siehe Bild / © Ball Watch Co.). Selbstverständlich wird diese patentierte Lösung weder zur Rettung der Ozeane beitragen, noch wird es die Taucheruhr an sich revolutionieren, aber es bleibt eine technische Umsetzung, die wir bislang nicht hatten und die definitiv den Anspruch von Ball unterstreicht, im Segment der mechanischen Taucheruhr noch stärker als ernstzunehmender Anbieter aufzutreten.
Unklar ist nach wie vor, ob es das Modell in drei Zifferblattvarianten geben wird, da das in Basel ausgestellte und hier gezeigte Modell ein bedeutend weniger schwarzes Zifferblatt hatte, als das in der Pressemitteilung erwähnte und gezeigte… Gesichert ist dafür die Existenz einer weissen Zifferblattvariante sowie zweier Bandoptionen, vertraut man der Pressemitteilung:
‘Stainless steel and titanium bracelet with patented folding buckle & extension system or rubber strap’
Wie von Ball Watch Co. gewohnt, verfügt auch die Engineer Hydrocarbon NEDU über die typischen Leuchstoffröhrchen auf Zifferblatt und Zeigern (insgesamt 21 Stück), und offenbar scheint selbst der auffällige Drehring noch über Strahlkraft zu verfügen. Dazu nochmals die PM: ‘Top ceramic luminous unidirectional rotating bezel’.
Etwas unglücklich gewählt sind indes die roten Farbakzente für Minuterie, Chronograph-Zeiger und den zentralen Sekundenzeiger: Unter Wasser verabschiedet sich diese Farbe bekanntlich ziemlich schnell aus dem Farbspektrum…
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Und als unglücklich formuliert aber gut gemeint darf die Lösung zur Bekämpfung von potentiellem Rost verstanden werden – ein Problem, auf das man als Anbieter einer solchen Uhr vielleicht gar nicht hinweisen sollte/wollte:
‘Another specific feature of this model are the two chamfers cut into the case flange supporting the bezel that act like “drains” to facilitate the outflow of any water that may become lodged between these components. This ingenious addition thought up by BALL Watch also helps combat any possible corrosion effect. The Engineer Hydrocarbon NEDU is also protected from shocks with a force of up to 7,500Gs and magnetic fields to an intensity of 4,800A/m. All these protection measures and systems make this a truly robust chronograph.’
Ein erstes Fazit ohne Nahkampferfahrungen: Insgesamt ein ebenso markanter wie gelungener Tauchchrono, und nicht die erste Taucher-Neuheit von Ball innerhalb der letzten 12 Monate, die einen zweiten Blick rechtfertigte…