Zürich mag weitläufig ja für vieles bekannt sein, aber definitiv nicht für seine Bedeutung als Geburtsstätte mechanischer Uhren. Aber das könnte sich dank Exponenten wie Paul Gerber oder Daniel Dreifuss vielleicht nachhaltig ändern.

Insbesondere Daniel Dreifuss hat mit seiner stark auf Zürich positionierten Uhrenmarke Maurice de Mauriac publikumswirksam mit dazu beigetragen, dass das uhrentechnische Zürich bei einem kleinen Kreis von Uhrenfans nicht mehr zwingend mit der Bahnhofstrasse gleichgesetzt wird: der passionierte Unternehmer hat in den letzten Jahren quasi im Alleingang eine Erfolgsgeschichte an der Tödistrasse 48 hingelegt, die hervorragend aufzeigt, wie man den Spagat zwischen local Hero und global Underdog schaffen kann. – Nicht zuletzt mit einem äusserst cleveren Mix aus lokalem Guerilla Marketing und starkem globalen Social Media Commitment.
Hinzu kommt ein hohes Mass an Individualisierbarkeit bei den mit Bedacht gestalteten Uhren, ein ausgeprägtes Gespür für Trends (bspw. beim Einsatz von Nato-Straps aller Couleur) sowie ein ziemlich ansteckendes Wesen des Eigentümers, das in dieser Kombination vermutlich schon oft dazu beigetragen haben dürfte, dass so mancher notorische Window Shopper glücklich mit einer neuen Uhr aus dem Atelier abgezogen ist… ;-)
Mit einer klitzekleinen Ausnahme freilich: Uhren mit Taucher-Drehring gibt’s bei Maurice de Mauriac definitiv keine zu finden, auch wenn das patentierte Konzept der austauschbaren Lünetten immerhin etwas in die Richtung geht.
Kurz gesagt: Die aktuelle Kollektion umfasst fast ausschliesslich klassische Modelle, was mir bislang eben auch eher wenige Gründe lieferte, die Marke trotz geographischer Nähe auch hier entsprechend zu behandeln. Bislang – denn wie ein spontaner Besuch gestern zeigte, hat sich Daniel Dreifuss zwischenzeitlich mit dem thematischen Entwicklungs-Abstecher ins Taucheruhren-Segment beschäftigt. – Das Resultat dieses Abstechers liegt zwar noch nicht ganz in einer präsentierbaren Version vor, aber die ersten Lünetten-Prototypen deuten meiner Meinung schon auf eine eher erfreuliche Interpretation des Themas hin – und, Hand aufs Herz, Vorfreude ist ja schliesslich die grösste Freude.

Nimmt man nun noch die für Maurice de Mauriac typische Auswahl an Zifferblättern und Zeigern für den Käufer dazu, stehen die Chancen ziemlich gut, dass hier Schritt für Schritt ein grundsolides Taucheruhren-Projekt entsteht, dass vielleicht nicht in die Kategorie “Extrem-Zeitmesser” gehören wird, dafür aber umso genauer und länger dem individuellen Geschmack der künftigen Träger entspricht.







Diese müssen sich aber noch etwas gedulden: Momentan zeichnet sich ab, dass wir uns erst im Frühjahr 2011 auf die erste Taucheruhr freuen dürfen, die den Namenszusatz “Zurich” auf dem Zifferblatt tragen wird. Und da ich meine ersten Tauchgänge zufälligerweise in eben jenem Zürichsee gemacht habe, fiebere ich diesem Termin logischerweise gleich doppelt entgegen.
In der Zwischenzeit: Mehr Lesestoff über Maurice de Mauriac gibt’s hier und hier.