Vintage VDB: Heavy Metall fürs Handgelenk

Was bei der Harley ja fast schon Pflicht ist, geht natürlich auch bei Uhren: In Thüringens Landeshauptstadt Erfurt finden Fans von Kleinstauflagen, auf Neudeutsch “Custom Jobs”, mit dem Anbieter VDB’s Mods eine weitere Option für maximale Individualität am Handgelenk: Hier entstehen nämlich laut Website

“ausschliesslich mechanische Uhren. Diese werden zwar mit Hilfe alter Formensprache entworfen und unter Wahrung handwerklicher Tradition gefertigt, sie sind aber dennoch eigenständig, technisch ausgereift und zeitlos.”

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Konkret heisst das, dass beispielsweise wie beim hier gezeigten Modell VDB Base II ein altes Werk von Universal Genève (natürlich mit Microtor) in eine der Vergangenheit entlehnte, eher brachiale Gehäuseform à la BP Fifty Fathoms “Bund” kommt und so ein (getreu der Firmenbezeichnung) gealterter, resp. auf “Vintage” getrimmter Klassiker entsteht, der sich dennoch nirgends einordnen lässt und in seiner Grobschlächtigkeit einen herrlichen Kontrast zu den im Extremfall pastellfarbenen Taucheruhren-Interpretationen anderer Hersteller bietet.

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VDB Base II mit schwarzem ZB und Drehring
VDB Base II mit braunem ZB und Drehring als “Destro-Modell” für Linkshänder
VDB Base II mit PVD-Beschichtung

Die wunderbar reduzierte, 12eckige Taucher-Lünette lässt sich nur in 5-Minuten-Schritten einrasten, die Uhr selbst ist mit einem Durchmesser von 46mm und 19mm Höhe bis 200 Meter wasserdicht.
Verbaut werden bombierte Plexigläser von 8mm Dicke, alternativ gibt’s nebst Links- und Rechtshänder-Varianten auch eine PVD-Option sowie im Extremfall ein Bronze-Gehäuse und weitere Zifferblatt- oder Werk-Alternativen (bspw. Vintage Rolex-Werke). – Und vermutlich lässt sich bei einem auf Custom Jobs spezialisierten Anbieter auch sonst noch jeder Wunsch realisieren.

Ich für meinen Teil stecke wohl viel zu stark in der korrekten Historie der Taucheruhr fest, als dass ich bei dieser Form des Uhrenbaus ernsthaft in Versuchung geraten könnte. Und mit Hommagen à la Panerai wird die Grenze zwischen Inspiration und Nachbau dann für meinen Geschmack etwas zu stark überschritten. – Ich muss aber zugestehen, dass das eine oder andere Modell der hier gezeigten Uhr wirklich gelungen und als Gesamtkomposition entsprechend reizvoll ist. – Ein faszinierendes Stück Heavy Metall eben.

In diesem Sinne: Wer als bekennender Individualist schon alles (gesehen) hat, dürfte bei den Military-Style-Uhren von Stephan Obst vielleicht sein perfektes Objekt der Begierde finden: Link

© Bilder: VDB

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