Blancpain: Tauchgang mit der Fifty Fathoms Tech

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Die Shark Fin Bay im Nordosten von Palawan, der längsten Insel der Philippinen, liegt etwa eine Stunde mit dem Auto von den Tourismus-Hotspots in El Nido entfernt (was wiederum etwa eineinhalb Flugstunden von Manila entfernt ist). Hier, genauer genommen in Sandoval, haben Blancpain und die Sulubaaï Foundation kürzlich ein eigenes Forschungszentrum eröffnet (die ganze Story dazu gibt’s hier), dessen Betrieb unter anderem mit der neuen Fifty Fathoms Tech (Ref. 5029A-12B30-64A) finanziert wird (alles über die Uhr gibt’s wiederum hier).

Der Hafen von Sandoval zeigt, Boote sind das wichtigste Verkehrsmittel
Ankunft in Sandoval, dem neuen Sitz des Blancpain x Sulubaaï Marine Research Centers

In den Worten von Blancpain: „Am 7. Februar 2025 eingeweiht, ist das Blancpain x Sulubaaï Marine Research Center eine Erweiterung des Sea Academy Programms. Seit 2020 unterstützt Blancpain dieses Programm der Sulubaaï Environmental Foundation, eine kollaborative Initiative zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Meeresressourcen. Das Programm konzentriert sich auf die Schaffung eines Netzwerks von Meeresschutzgebieten (MPAs) in Zusammenarbeit mit den lokalen Gemeinschaften rund um die Insel Pangatalan und in der Shark Fin Bay, Palawan, Philippinen. Die Schlüsselprinzipien der Sea Academy sind Schutz, Wiederherstellung, Bildung und Replikation.“

Shark Fin Peak in der gleichnamigen Bay im Nordosten Palawans
Die Shark Fin Bay in den Philippinen hat ihren Namen nicht direkt von der Rückenflosse von Haifischen gekriegt, sondern vom entsprechend geformten Shark Fin Peak.

Insel der Hoffnung – Pangatalan

Was klar ist, ohne Frédéric und Chris Tardieu wäre das Center nicht da eröffnet worden, wo es heute steht: Das französische Ehepaar konnte im Jahr 2011 über deren Sulubaaï Foundation die rund 5 Hektaren grosse Insel Pangatalan kaufen, die – mit dem Boot – etwa eine halbe Stunde von Sandoval entfernt liegt. Was heute wie das sprichwörtliche Paradies auf Erden aussieht, war damals ein ebenso trauriges wie eindrückliches Beispiel von jahrelanger Ausbeutung: Mangroven auf der Insel waren gerodet, Sand von den Stränden abgetragen und sämtliche Abfälle ganz einfach auf der Insel liegen gelassen worden. Als Resultat gab es auf Pangatalan praktisch keine Vögel und Insekten mehr.

Frédéric Tardieu (links) an der Eröffnung des Blancpain x Sulubaaï Marine Research Centers in Sandoval, Palawan

Unter der Wasseroberfläche ein ähnliches Bild: obschon die Fischerei mit Cyanid weltweit längst verboten worden ist (weil sie Korallenriffe zerstört und bedeutend mehr als die Hälfte der für Aquarien bestimmten Fische die Strapazen nicht überlebt), als Einkommensquelle für die lokale Bevölkerung war die Technik schlicht zu verlockend. Das selbe beim Fischfang mit Dynamit.

Der "geheime Strand" auf Pangatalan Island
Pangatalans renaturierter „Secret Beach“ ist heute bereits eine Kinderstube für Blacktip Haie.

In den folgenden Jahren machten sich die Tardieus daran, die Insel zu renaturieren. Das umfasste unter anderem das Anpflanzen von 80’000 Bäumen und 12’000 Mangroven-Keimlingen, beides essentiell, um in Zukunft die Erosion zu bekämpfen. Tardieu musste aber beispielsweise auch 3’000 Batterien vom Strand einsammeln, wo Fischer in der Nacht über Jahre mit Taschenlampen hantiert hatten. Heute ist Pangatalan ein Vorzeigebeispiel für nachhaltigen Öko-Tourismus, und nichts erinnert noch daran, wie es vor wenigen Jahren ausgesehen hat. Fast noch wichtiger aber: auch der lokalen Bevölkerung wurde damit aufgezeigt, dass eine intakte Natur und Tourismus langfristig mehr Wohlstand versprechen, als ein mit Dynamit zerstörtes Riff.

Das Tauchboot der Sulubaaï Foundation vor Pangatalan in den Philippinen
Pangatalan Island kann von Touristen besucht werden und ist gleichzeitig auch Sitz der Sulubaaï Foundation.

Pangatalan ist darüber hinaus selbst ein bedeutender lokaler Arbeitgeber geworden, das Wissen rund um die Renaturierung ist somit auch lokal weit verankert. Und damit wird auch klarer, was mit „Schutz, Wiederherstellung, Bildung und Replikation“ gemeint ist: ohne den Support der Bevölkerung sind nachhaltiger Schutz und die Nutzung von Ressourcen nicht möglich, und erst wenn Massnahmen einfach repliziert werden können, kann Veränderung in grossem Masse stattfinden. Der für mich erfreulichste Beweis für die Effektivität all dieser Massnahmen? – Im flachen Wasser des Strandes von Pangatalan lassen sich aktuell wieder Schwarzspitzenhai-Jungtiere beobachten.

Auf der Insel selbst werden Fische gezüchtet, und eine neue, einfach replizierbare Methode zur Korallenriff-Restaurierung konnte ebenfalls entwickelt werden. – Denn, was nützt eine intakte Insel in einer zerstörten Bucht?

Der erste Tauchgang in einer MPA

Pangatalan ist konsequenterweise auch das Herzstück von mittlerweile fünf umliegenden MPAs (Marine Protected Areas) geworden (die fünfte konnte praktisch zeitgleich mit der Eröffnung des Centers verkündet werden). Und natürlich soll diese Zahl in Zukunft noch steigen.

Ein künstliches Riff dank Sulu-Reef-Prothesen der Sulubaaï Foundation
Mit bereits über 2’000 solcher „Sulu-Reef-Prosthesis (SRP)“ wurden Korallenriffe in der Shark Fin Bay durch die Sulubaaï Foundation künstlich neu angelegt.

Das Blancpain x Sulubaaï Marine Research Center ist somit nicht einfach eine isolierte Massnahme eines Luxuhrenherstellers, der sein Produkt schlicht und einfach emotional mit einer positiven Botschaft aufladen möchte, sondern ein weiterer, wichtiger Schritt in einem nachweislich enorm erfolgreichen Mix von Massnahmen, mit dem Forscher und die lokale Bevölkerung der Shark Fin Bay (und anderen Regionen) bei Schutz und Wiederherstellung inskünftig noch schneller noch mehr Fortschritte machen können. Die neue Fifty Fathoms Tech (Ref. 5029A-12B30-64A) wird genau das unterstützen, Dazu die Pressemitteilung von Blancpain:

„Für jede verkaufte Uhr werden 1.000 Euro dem Blancpain x Sulubaaï Marine Research Center zugewiesen, insgesamt ein Fonds von 100.000 Euro.“

Ebenso löblich wie ungewöhnlich für die Industrie ist dabei, dass Blancpain erneut den Spendenbetrag ausweist. Und dass die Unterstützung in mehrfacher Hinsicht weit über ein werbewirksames Text-Element hinaus geht.

Arbeitsstationen im Blancpain x Sulubaaï Marine Research Center in Sandoval, Palawan (Philippinen)
Das im Februar eröffnete Blancpain x Sulubaaï Marine Research Center in Sandoval steht zahlreichen Stakeholdern zur Verfügung.

Blancpain unterstützt die Sulubaaï Foundation im Rahmen der Ocean Commitment Initiative des Unternehmens offiziell seit 2020. Und widmet dem Thema jetzt eine eigene Uhr, die vierte Limited Edition in diesem Rahmen und die erste Dreizeiger-Umsetzung der fürs Tech-Diving positionierten Variante der Fifty Fathoms.

Blancpain Fifty Fathoms Tech BOC IV

Ich hatte im Februar Gelegenheit, sowohl das unterstützte Projekt vor Ort zu sehen, als auch die 45 mm grosse Taucheruhr selbst im Wasser bei mehreren Tauchgängen zu testen. Darunter auch auf dem ersten Tauchgang von Tauchern in der soeben geformten, fünften MPA überhaupt (nimmt man Wissenschaftler und die lokale Bevölkerung davor aus). Besonders angenehm: man kommt dabei kaum über 10 Meter Tiefe, es gibt keine Strömung und das Wasser ist auch im Februar warm genug, um ohne Neopren tauchen zu können.

Die auf 100 Stück limitierte Fifty Fathoms Tech Blancpain Ocean Commitment IV (Ref. 5029A-12B30-64A) verfügt u.a. über ein ultra-schwarzes Zifferblatt und ein Titan-Gehäuse (Grade 23) mit Heliumventil bei 10 Uhr.

Damit zur Uhr: Tragekomfort und Ablesbarkeit sind an Land und im Wasser hervorragend (die Leuchtkraft im Dunkeln beeindruckend), und die lokal gemachten Fortschritte mit der Sulubaaï Foundation mehr als ermutigend. Wer sich somit für das hier gezeigte Modell interessiert, unterstützt damit auch ganz konkret ein Projekt, das bereits einen massiven Impact in der Gegend gemacht hat und von zahlreichen Stakeholdern unterstützt wird.

Die einseitig rastende Lünette der Fifty Fathoms Tech ist ebenfalls aus Titan, das Inlay aus Keramik, das Band direkt ins Gehäuse integriert.

Die integrierten Bandanstösse sorgen einerseits für visuelle Eigenständigkeit und halten das 45 mm grosse Gehäuse vergleichsweise kompakt, schränken aber logischerweise die Wahl von Band-Alternativen ein. Umgekehrt hat Blancpain in den letzten zwanzig Jahren mehrfach bewiesen, dass man den eigenen Referenzen treu bleibt, so ist die 45 mm grosse Fifty Fathoms seit 2007 im Programm, und die seit 2013 verfügbare Bathyscaphe hat gerade eben ein neues Keramikband gekriegt. Auch die ähnlich gelagerte X Fathoms (Ref. 5018 1230 64A) ist seit 2011 im Sortiment, insofern dürfte das Band definitiv nicht vom Aussterben bedroht sein.

Die nach oben akzentuierte Lünette ist mehr als griffig, aber deren überstehender Rand im Vergleich zu den beiden Schwestern auch stärker exponiert.

Die Fifty Fathoms Tech BOC IV ist auf 100 Exemplare limitiert und kostet CHF 19’600.00.

Über die Notwendigkeit eines Heliumventils lässt sich auch hier streiten, aber zumindest lässt sich dadurch eine bessere Abgrenzung zur klassischen Fifty Fathoms Automatique erzielen, gemeinsam mit der hier verbauten schwarzen Keramik-Lünette.

Die 45 mm grosse Taucheruhr ist mit einer Bauhöhe von 14,1 mm 0,2 mm etwas flacher als die Fifty Fathoms Automatique, teilt aber deren Antrieb, das 1315 mit 120 Stunden Gangreserve.

Und damit ist die Fifty Fathoms Tech eine ebenso sportliche wie exklusive Option für Sammler und Fans der Schweizer Uhrenmarke, denen die Fifty Fathoms zu klassisch, die Bathyscaphe zu wenig extrem und die X Fathoms mit einem Durchmesser von 55,6 mm zu gross ist. Und damit zu den Bildern von der Uhr in ihrem Element (mit Fotos zu Werk und Leuchtmasse der Vollständigkeit halber auch hier):

Übrigens: Frédéric Tardieu taucht mit der 45 mm grossen Fifty Fathoms in Titan. Und ohne Pressluftflasche.

Technische Daten Fifty Fathoms Tech

Hersteller:Blancpain
Modell:Fifty Fathoms Tech Ocean Commitment IV
Referenz:5029A-12B30-64A
Lancierungsjahr:2025
Gehäuse:45 mm grosses und bis 300 Meter wasserdichtes Gehäuse aus Titan (Grade 23), 14,1 mm Bauhöhe, verschraubte Krone bei 3 Uhr, manuell bedienbares Heliumventil bei 10 Uhr, ultra-schwarzes Zifferblatt, einseitig rastender Drehring (120 Klicks) mit Keramik-Einlage, Saphirglas auf beiden Seiten
Werk:Kaliber 1315 mit 120 Stunden Gangreserve
Band:integriertes Kautschukband mit Dornschliesse
Auflage:100 Exemplare
Preis:CHF 19’600.00 / €22’900.00

Weiterführende Links

  • Mehr über die Arbeit der Sulubaaï Foundation: Link (extern)
  • Die Aktivitäten von Blancpain Ocean Commitment: Link (extern)
  • Produktseite der Fifty Fathoms Tech: Link (extern)
  • Das Video zur Fifty Fathoms Tech: Link
  • Die Geschichte der Fifty Fathoms: Link
  • Alle Details zur Fifty Fathoms Tech: Link

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