Der Anspruch, zuverlässige Zeitmessung unter Wasser zu ermöglichen, führte zum Teil auch zu sehr pragmatischen Lösungen, wie das folgende Fundstück beweist: Nicht die Uhr wurde abgedichtet, sondern ein zweites Gehäuse entwickelt, in das die Uhr kurzerhand reingesetzt wurde.
Das eher grosse „Ding“ (Innendurchmesser: 45 mm) wurde um 1950 zu einem Preis von $7.95 als „Waterproof Watch Case“ angeboten (übrigens rund 10% des Preises einer damals handelsüblichen wasserdichten Uhr), der Hersteller dieses Modells ist leider unbekannt. Die „shatter proof lens“ ist alleine rund 5 mm dick, der Deckel und das Gehäuse aus verchromtem Messing.
Ebenfalls spannend in diesem Zusammenhang: Die mit abgebildete Annonce für eine – man kann es kaum anders nennen – wasserdichte Eieruhr. Halb so teuer (wobei der Vergleich schwierig ist, da die Anzeige aus dem Jahr 1963 stammt), dafür musste der Besitzer schon im Voraus wissen, wann denn der ideale Zeitpunkt des Auftauchens sein würde.
Angesichts der Optik dieser beiden Lösungen darf man wohl dankbar sein, dass sich im Endeffekt ein anderes Konzept durchgesetzt hat…
Update (2017): Zumindest bei diesem Modell ist klar, wer der Hersteller ist: Das abgebildete „Troca Übergehäuse für Armbanduhren“ stammt von der Robert Hasenmayer Gehäusefabrik aus Pforzheim; es handelt sich um eine 48 mm grosse und bis 300 Meter wasserdichte Version, die in einer Anzeige vom Mai 1962 zu einem Preis von DM 19.50 (Gummiband) resp. DM 25.00 (Edelstahlband) mit dem Slogan „Ihre Armbanduhr eine Taucheruhr“ angeboten wurde:
Allenfalls handelt es sich bei der Bezeichnung um ein Kunstwort aus „Trocken“ und „Kapsel“.