Warnsignale

Uhren haben ein hohes Suchtpotential. Um zu erfahren, wie gefährdet Sie wirklich sind, finden Sie nachstehend eine Liste von ernstzunehmenden Anzeichen; nützen wird’s freilich wenig, die Rückfallquote ist einfach zu gross:

Stufe 1: Einstiegsdrogen

  • Ein Bekannter zeigt Ihnen seine Uhren-Sammlung.
  • Berufliche Herausforderungen/Entbehrungen verlangen nach einer kleiner Belohnung.
  • Sie beginnen damit, Uhrenmagazine zu lesen.
  • Im Urlaub kaufen Sie eine gute Rolex-Imitation („wer ist schon so doof, so viel Geld auszugeben?“).
  • Sie entdecken Ihre Vorliebe für Flohmärkte.

Stufe 2: Wahrnehmungsschwierigkeiten

  • Ihr Ziel: Sie möchten mehr Uhren haben als der Bekannte mit der Sammlung.
  • Sie bewegen sich auf Websites wie dieser. Oder noch schlimmer: Sie betreiben selbst eine Website wie diese (Stufe 3).
  • Ihre Liste von „Uhren, die ich mir unbedingt noch kaufen möchte“ wird schneller erweitert, als Sie sie abarbeiten können. Übrigens: Bereits das Führen einer solchen Liste ist sehr bedenklich.
  • Sie stellen fest, dass Ihr Grundsatz „Nie eine Uhr über 3‘000 Euro kaufen!“ langsam bröckelt.
  • Sie beklagen sich öfters bei Ihrer Frau, Sie hätten zu diesem Anzug nichts Richtiges anzuziehen. Und meinen damit eine Uhr.
  • Das erste, was Sie an Ihrem Nebenbuhler beobachten, ist die Ausbuchtung unter dem Ärmel. Selbes Phänomen tritt auch bei Akteuren in Kinofilmen usw. auf.
  • Sie rechtfertigen Ihren jüngsten Kauf tatsächlich mit der „einzigartigen Möglichkeit, jetzt endlich auch Zwischenzeiten stoppen zu können“.
  • Sie würden nie eine Rolex-Imitation kaufen („das sieht man ja schon von Meilen!“).
  • Sie haben ein Uhrenmagazin abonniert.
  • Sie gehen mit Ihrer Frau endlich gerne Schaufenster-Bummeln, aber nur, weil Juweliere schliesslich auch ein Schaufenster haben.
  • Sie haben sich soeben Ihre erste Sammel-Schatulle gekauft, können sie aber noch nicht füllen.

Stufe 3: Lasset alle Hoffnung fahren

  • Sie wissen nicht mehr, wie der Bekannte mit der Sammlung hiess.
  • Sie überlegen ernsthaft, Ihre Winter-, Frühlings- und Sommerferien zu Gunsten eines Kaliber 5000 ins Wasser fallen zu lassen.
  • Sie versuchen, Ihre Frau für mechanische Uhren zu begeistern, nur damit Sie Ihre Sammlung um Damenuhren erweitern können.
  • Ihr erster Uhrenbeweger macht Ihnen wirklich Spass.
  • Sie sprechen nicht mehr mit Menschen, die eine Quarz-Uhr tragen.
  • Sie lernen Tauchen, Fliegen, Polo-Spielen, Bergsteigen usw., nur weil Ihre Uhr es schon kann. Die Sache mit der Mondlandung beschert Ihnen einen Nervenzusammenbruch.
  • Ihr Sohn ist längst erwachsen, und Sie haben ihm Grossvaters Uhr noch immer nicht gegeben. Geschweige denn von deren Existenz erzählt.
  • Sie entdecken das Sammeln von Uhrenarmbändern als perfektes „Hobby dazwischen“.
  • Sie haben genug eigenes Werkzeug, um eine Revision selbst durchführen zu können.
  • Ihre Frau kriegt Heulkrämpfe, wenn Ihr Geburtstag naht und sie genau weiss, was Sie sich wünschen.
  • Sie interessieren sich für plastische Chirurgie; insbesondere der Verpflanzung von zusätzlichen Armgelenken.
  • Sie verbringen Silvester alleine vor Ihrem Ewigen Kalender. Und sind dabei glücklich.
  • Sie überlegen sich ernsthaft, eine unbekannte Uhrenmarke zu kaufen und aufzubauen. Oder Sie suchen sich einen Job in der Uhrenindustrie. Nur wegen der Einkaufskonditionen.
  • Der schönste Tag in Ihrem Leben ist der, an dem Sie merken, dass es noch Taschenuhren, Wanduhren, Tischuhren usw. zu sammeln gibt.
  • Sie verfügen mittlerweile über ein semi-professionelles Fotostudio für Makro-Aufnahmen; Ihre Kinder haben Sie aber schon monatelang nicht mehr fotografiert.
  • Sie geben Ihren Uhren Namen – „Das ist Jessica, meine Minutenrepetition…“

Dieser Artikel wurde erstmals im Jahr 2001 veröffentlicht.