Baselworld 2013: Best in Show

Mit Abschlusser Baselworld wird klar, dass die ganz grossen Überraschungen im Taucheruhrenbereich ausgeblieben sind. Gleichzeitig hat gerade auch der Rolex-Coup im 2012 eindrücklich gezeigt, dass die Messe schon längere Zeit nicht mehr Exklusivrecht für Neuheitenankündigungen hat (obschon auch der SIHH 2013 eher zahm geblieben ist, was Neuheiten betrifft).

Rekordtaucheruhren suchte man somit vergebens, dafür konnte die Messe selbst den einen oder anderen verzeichnen:

“An der 41. Weltmesse für Uhren und Schmuck BASELWORLD zeigten in den vergangen acht Tagen 1’460 Aussteller der Uhren- und Schmuckindustrie aus 40 Nationen ihre exklusiven Neuheiten und hochwertigen Kollektionen in Basel. Mit dem neueröffneten Hallenkomplex […], dem total revidierten Messe-Konzept und den über 1’000 neuen Standbauten konnte die BASELWORLD in eine neue Ära eintreten und ihre weltweite Bedeutung stark ausbauen. Der mit 122’000 Besucher (davon 80% Facheinkäufer) aus 100 Nationen erzielte Besucherrekord unterstreicht, dass ein nächster Meilenstein in der Geschichte der BASELWORLD erreicht wurde.”

Als Trends lassen sich nebst Keramik einerseits mehr Farbvarianten ausmachen (vor allem bei Gehäusen), während Komplikationen à la GMT und Gangreserve andrerseits vermehrt die inneren Werte erhöhen. Aus ganz persönlicher Sicht hat es unter den rund (echten) 50 Neuheiten nur eine Uhr auf die Habenwollen-Liste geschafft, und zwar die Girard-Perregaux Sea Hawk III im Keramikgehäuse. Ansonsten gibt es folgende (unsortierte) Top-Ten als Fazit zur Baselworld 2013:

 Best in Show 2013

)

Innere Werte wurden beibehalten, das Äussere radikal erneuert, ohne dabei die Modellhistorie zu vergessen: Girard-Perregaux’ neue Sea Hawk hat uns schon im Dezember 2012 positiv überrascht; und mit der gänzlich schwarzen Keramikversion zur Baselworld wurde die Uhr nochmals deutlich schärfer. Deshalb: klarer erster Platz. Girard_Perregaux_Sea_Hawk_III_Black_Front_Les_Ambassadeurs_2014
Bei der Schwestermarke JeanRichard war man ebenfalls nicht untätig und hat es geschafft, die 46mm grosse Aquascope erstmals so zu gestalten, dass ihr Auftritt auch zur Preisgestaltung passt. Trotz Datumsfenster und nicht ganz passen wollendem Aquascope-Schriftzug. Beim Werk kommt das JR60 zum Einsatz. JeanRichard_Aquascope_Purple_Front_Baselworld_2013
Die Fifty Fathoms Bathyscaphe dürfte vermutlich manchen Käufern auf den ersten Blick zu schlicht und zu ruhig sein, wieder andere werden sich genau deshalb in die 43mm grosse Uhr vergucken. – Tendenziell eine der (polarisierenden) Uhren, die mit der Zeit an Begehrlichkeit gewinnen wird, auch wenn die grosse Schwester die Messlatte sehr hoch gelegt hat. Persönlich habe ich Mühe mit den Zeigern und den runden Indexen. Blancpain_Fifty_Fathoms_Bathyscaphe_SS_Front_Baselworld_2013
Mit einem behutsam aufgefrischten Look hat uns Omega erfolgreich daran erinnert, dass der klassische Seamaster Chrono auch nach 20 Jahren noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Auch wenn das zu Lasten des Wellen-Zifferblatts geht. Omega_Seamaster_Professional_300_Chrono_LM_Black_Front_Baselworld_2013
Sinns neue T1 und T2 stellen die Geschichte mit dem U-Boot-Stahl etwas in Frage, nichtsdestotrotz handelt es sich um zwei solide Uhren, an denen sich wenig aussetzen lässt. Wer mit dem Minutenzeiger leben kann, könnte hier schwach werden. Gleichzeitig dürfte es spannend sein, wie sich die neue Gehäuseform durch die Kollektion etabliert. Sinn_T1_Front_Baselworld_2014
Die BlackReef Ti Ultimate dürfte die erste Uhr von TechnoMarine sein, mit der man sich nicht beim Tauchgang in Grund und Boden schämen muss. Und damit hat sie sich einen Platz in den Top-Ten gesichert. Das integrierte Mesh-Band ist optisch zudem attraktiv gelöst. TechnoMarine_Black_Reef_Ti_Ultimate_Front_Baselworld_2013
Technische Finesse à discretion (mit entsprechendem Preis) bietet Suissemecanica mit der SM8 (siehe auch Beitrag hier). Suisse_Mecanica_SM8_Front_Baselworld_2013
Mido hat mit der 42mm grossen Multifort (hier die goldene Version) eine unaufgeregte Uhr mit innenliegender Lünette präsentiert, an der sich herzlich wenig aussetzen lässt. Und erfahrungsgemäss noch weniger am Preis. Und damit sie vor lauter Schlichtheit nicht untergeht, gehört sie unbedingt hier rein. Das ETA 2836-2 bleibt bis 200 Meter wasserdicht. Mido_Multifort_Diver_GG_Front_Baselworld_2013
Das Zifferblatt ist tatsächlich ziemlich schlecht ablesbar, die Marke eher ungeeignet für Hardcore-Taucher. Nichtsdestotrotz wirkt die 300 Meter wasserdichte Uhr mit Gangreserve-Anzeige gar nicht mal so unattraktiv. Man stelle sich vor, es stünde nicht Gucci drauf… Gucci_Diver_300_RG_Front_Baselworld_2013
Einen bezahlbaren mechanischen Tiefenmesser verdanken wir Oris, der bereits im Vorfeld der Messe lanciert wurde. Wir bedanken uns dafür mit einem Platz in den (unsortierten) Top-Ten. Oris_Depth_Gauge_Front_Baselworld_2013

Und wem jetzt angesichts der Auswahl ein entrüstetes “Moooment mal!” entfahren will: Erstens ist die Liste natürlich subjektiv, zweitens war die Pontos S doch etwas weniger spektakulär als erwartet, drittens wurde die Aquadive GMT wirklich nicht in Basel gezeigt und viertens könnte die Diskussion jetzt mittels Kommentarfeld weitergeführt werden, wenn noch immer eine Uhr vergessen gegangen wäre. ;-)

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